Frage an Omid Nouripour von Franziska h. bezüglich Gesundheit
Wieso gefährdet denn die Abschaffung von Massentierhaltung die Gesundheit von Hartz IV Empfängern? viel Gemüse und Obst, auf dem Markt günstig zu erhalten, ab und zu etwas Fleisch, das nun viel teurer ist, ist garantiert gesund. Die schlechte Ernährung ist doch eher ein Bildungsproblem, oder?
Sehr geehrte Frau Hanne,
leider kann ich nicht nachvollziehen, woher Sie die These haben, dass die Abschaffung von Massentierhaltung die Gesundheit von Harzt IV Empfängern gefährde. Ich sehe das nicht so.
Für uns Grüne steht fest: Die industrielle Agrarwirtschaft ist eine Sackgasse. Außer der Agroindustrie kennt sie nur Verlierer*innen. Diese Art der Agrarwirtschaft vernichtet ihre eigene Grundlage durch großflächige Monokulturen auf den Äckern und die Beschränkung auf wenige Hochleistungstierrassen. Auch für den Boden- und Hochwasserschutz hat diese Art der Agrarwirtschaft fatale Folgen. Eine solche Landwirtschaft richtet unsere Naturräume zugrunde und ist so zum größten Naturkiller unserer Zeit geworden. Zudem müssen viele Landwirt*innen aufgrund des wirtschaftlichen Drucks ihre Höfe aufgeben. Sie ist weder gut für die Verbraucher*innen noch für die Bäuer*innen.
Wir wollen die industrielle Massentierhaltung in den nächsten 20 Jahren beenden. Das fördern wir mit einem Pakt für faire Tierhaltung, damit sich tier- und umweltgerechte Haltung auch wirtschaftlich rechnet. Auch aus Klimaschutzgründen ist der Rückgang des Konsums tierischer Lebensmittel eine gute Entwicklung. Mit uns gibt es gutes Essen ohne Gift und Gentechnik und das ist gut für alle.
Meines Erachtens ist schlechte Ernährung nicht ausschließlich ein Bildungsproblem. Ich bin dafür ein gutes Beispiel. Obwohl ich es besser weiß - nehme ich mir nicht immer die Zeit im hektischen Alltag, eine gesunde Mittagspause einzulegen oder nasche zwischendurch gerne auch mal Süßigkeiten.
Mit freundlichen Grüßen,
Omid Nouripour