Frage an Oliver Trede von Werner W. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Lieber Herr Trede,
ich suche verzweifelt eine Wohnung in Hamburg. Es gibt einfach keinen Wohnraum, schon gar keinen bezhalbaren. Wie ist Ihre Haltung sozialen zum Wohnungsbau in Hamburg?
Für Sonntag drücke ich Ihnen die Daumen,
mit freundlichen Grüßen
W. Wiels
Sehr geehrter Herr Wiels,
vielen Dank für Ihre Frage vom 18.2.2011.
Wie Ihnen ergeht es vielen tausenden Bürgerinnen und Bürgern in Hamburg. Es ist aus meiner Sicht ein Skandal, dass es bei uns nicht nur über 1.000 Obdach-, sondern auch über 3.000 Wohnungslose gibt. Von der Dunkelziffer ganz zu schweigen. Hinzu kommen zigtausende Menschen, die Probleme haben, eine Wohnung zu finden, ihre Wohnung zu bezahlen oder gezwungen sind, sich aufgrund der steigenden Mieten eine andere, nicht selten zu kleine Wohnung zu suchen.
Die Gründe hierfür liegen besonders darin, dass es in Hamburg zu wenige Wohnungen gibt - seit vielen Jahren werden zu wenig neue Wohnungen gebaut, insbesondere an Sozialwohnungen fehlt es in der Hansestadt. Hinzu kommt, dass es seit geraumer Zeit einen Verdrängungsprozess in unserer Stadt gibt, und Miet- in Eigentumswohnungen umgewandelt werden.
Die Hamburger SPD und ihr Spitzenkandidat Olaf Scholz haben es sich als eines der vordringlichsten Ziele gesetzt, diese Probleme anzugehen. Hamburg braucht eine aktive Wohnungsbaupolitik, um gerade die Wohnbedürfnisse und Ansprüche spezieller Bevölkerungsgruppen zu befriedigen (wie z.B. Senioren, junge Erwachsene (Auszubildende und Studierende), Menschen mit Behinderung) und der hohen Nachfrage in zentral gelegene Stadtteilen entgegenzukommen. Diese Politik ist wichtig, auch, um die Mietenentwicklung zu dämpfen und ein ausreichendes Angebot an preiswertem Wohnraum für Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen herzustellen. Die SPD hat sich vorgenommen, jedes Jahr 6.000 neue Wohnungen in Hamburg entstehen zu lassen und den öffentlich geförderten Wohnungsbau wieder zu stärken. Ein Drittel der neu entstehenden Wohnungen müssen Sozialwohnungen sein. Wir werden ferner nicht zulassen, dass alte Arbeiterquartiere in sozial und kulturell gewachsenen Stadtteilen unerschwinglich für Normalverdienende werden - deshalb werden wir soziale Erhaltungsverordnungen erlassen und dem Wohnungsbau entsprechende (Bau-)Impulse geben. Gerade die stadteigene SAGA GWG, die in den letzten Jahr keine Sozialwohnungen mehr gebaut hat (!), soll wieder mehr Wohnungen bauen. Und wir wollen konsequent den Wohnungsleerstand bekämpfen. Den Umbau nicht mehr nachgefragter Büroflächen zu Wohnungen werden wir verstärkt forcieren. Ich hoffe, dass Sie uns am Sonntag mit Ihren Stimmen unterstützen und wir endlich dieses lang vernachlässigte Thema anpacken können.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Oliver Trede