Frage an Oliver Andreas Otwiaska von Mehmet Y. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Hallo Herr Otwiaska,
ich habe gehört, dass auf dem abgerissenen ehem. Cometgelände ein Wohnkomplex im höherpreisigen Segment errichtet werden soll. Die Mietpreisentwicklung in Findorff kennt in den letzten Jahren nur eine Richtung: steil bergauf. Auch ich überlege wegzuziehen, weil die Mieten stark steigen und das Leben in Findorff immer teurer wird. Wie stehen Sie als Findorffer Politiker zu dieser Entwicklung und gedenken Sie für den Fall, dass die CDU dem neuen Senat angehört, etwas dagegen zu tun und wenn ja, was?
MfG M. Y.
Sehr geehrter Herr Mehmet Yildiz,
Danke vorab für Ihre Interessante Anfrage, die ich gern beantworten möchte. Das Thema liegt mir sehr am Herzen.
Voraussichtlich bis zum Sommer des kommenden Jahres soll in der zentralen Findorffer Lage ein reines Ärztehaus entstehen. Im Erdgeschoss werden neben einem grundsanierten Supermarkt ein Bäcker und eine Apotheke einziehen. Es sind keine Mietwohnungen vorgesehen, trotz dessen freuen sehr wir uns im Beirat über die Aufwertung der Hemmstraße in diesem Abschnitt.
Zum Thema Mietpreisentwicklung in Findorff möchte ich Ihnen folgendes Beispiel nennen.
Der Beirat hatte sich am Anfang der Legislaturperiode gerade das Thema bezahlbare Miete in Findorff auf die Tagesordnung geschrieben.
Die Brebau plante im Jahr 2013 eine umfangreiche Mieterhöhung in Findorff. Der Beirat war maßgeblich daran beteiligt, dass die Mieterhöhungen für alle Mieter sehr moderat ausgefallen sind.
Ich selber habe in der Bauausschusssitzung vom 05.03.2013 (Bauprotokoll vom 05.03.2013 nachzulesen) eine Mediationsverfahren Vorgeschlagen. Dem von mir vorgeschlagene Mediator ist es gelungen, an einen Rundentisch eine sehr gute Lösung für die Mieter und die Brebau zu erreichen.
Bei allen Neubauplanungen in Findorff fragen wir die Planer nach den Mietpreisen und ob Sozialer-Wohnungsbau vorgesehen ist.
Zunehmend möchten die Menschen wieder in innerstädtischen Lagen wohnen, in unmittelbarer Nähe zu ihrem Arbeitsplatz, zu Kultur- und Bildungseinrichtungen sowie guter Infrastrukturanbindung. Möglichkeiten für urbanes Wohnen wollen wir daher realisieren. Vorhandene Baulücken sollen dabei zur Schaffung zusätzlicher stadtnaher Wohnquartiere genutzt werden.
Die steigende Lebenserwartung der Bürgerinnen und Bürger erfordert daran angepasste barrierefreie Wohnungen. In generationenübergreifendem Wohnen oder anderen innovativen Wohnformen sehen wir eine große Chance, um Senioren ein selbstbestimmtes und aktives Leben im Alter zu ermöglichen.
Ein Ziel der Wohnungsbaupolitik sollte es sein, in den unterschiedlichen Stadtteilen die soziale Ausgewogenheit zu sichern und konstante Bevölkerungsstrukturen zu schaffen. Hierfür muss vor allem die Ansiedelung von Familien mit Kindern gefördert werden, denn Familien bilden wie keine andere Bevölkerungsgruppe das Fundament eines jeden Stadtteils: sie beleben die Gemeinden und engagieren sich in Schulen, Kindergärten sowie Sportvereinen.
Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, zu verhindern, dass immer mehr junge Familien in das niedersächsische Umland abwandern. Familien und anderen Haushalten mit Kindern muss daher verstärkt die Bildung von Wohneigentum durch Neubau eines Eigenheims oder durch den Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum aus dem Bestand ermöglicht werden. Die CDU setzt sich deshalb für eine Wohnraumförderung ein, die sich speziell den Belangen der Familien annimmt.
Mit freundlichen Grüßen
Oliver Otwiaska