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Ole Thorben Buschhüter
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Frage von Barbara U. •

Frage an Ole Thorben Buschhüter von Barbara U. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Buschhüter

Das Hamburger Abendblatt schreibt: "Es war eine der größten Katastrophen der vergangenen Jahrzehnte. 1984 starben in der zentralindischen Stadt Bhopal innerhalb weniger Stunden Tausende Menschen, nachdem aus einer Pestizidfabrik eines US-Chemiekonzerns tonnenweise Gift freigesetzt worden war. Jetzt gibt es Pläne, 350 Tonnen des verseuchten Sonderabfalls aus Bhopal in Deutschland zu verbrennen - zu "entsorgen", wie es in der Müllbranche heißt. Als möglicher Zielort ist auch Hamburg im Gespräch. ..."

Warum können Amerkaner nicht selbst für die Entsorgung ihres Giftmülls sorgen und warum muss dieser per Luft- oder Seefracht in andere Kontinente verbracht werden?
Wer kam auf die Idee, den Giftmüll in unser dicht besiedeltes Land zu holen?
Gilt die Uno-Konvention nicht mehr, die besagt, dass Giftabfälle nur in Ausnahmefällen das Ursprungsland verlassen dürfen?
Wer schützt eigentlich das Personal vor Gesundheitsschäden der Gifte /Schadstoffe, die beim Transport des Giftmülls freigesetzt werden?
Wer schützt die Bevölkerung nach Unfällen?

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Uduwerella,

vielen Dank für Ihre Frage. Den Artikel im Hamburger Abendblatt habe ich auch gelesen. Er hat auch mich sehr beunruhigt. Derartiger Giftmüll kann aber nicht mal eben einfach so aus dem Ausland nach Hamburg zur Verbrennung verbracht werden. Sofern eine Hamburger Entsorgungsanlage den Giftmüll aus Indien verbrennen soll, müsste ein Notifizierungsverfahren durchgeführt werden, von dem die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Kenntnis erlangen würde. Eine solche Notifizierung ist dort aber nicht eingegangen, erfuhr ich auf Nachfrage von der Behörde. Insofern handelt es sich hier um reine Spekulation. Die einzige Hamburger Entsorgungsanlage, in der Giftmüll verbrannt werden kann, ist die der Abfall-Verwertungs-Gesellschaft mbH (AVG) in der Borsigstraße. Der AVG ist aber ganz bestimmt nicht zu empfehlen, sich auf die nicht zuletzt wegen des langen Transportwegs fragwürdige Entsorgung dieses indischen Giftmülls einzulassen.

Mit freundlichen Grüßen
Ole Thorben Buschhüter

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