Frage an Olaf Böttger von Ute B. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Böttger,
als Heimleiter eines Seniorenwohnheimes sind Sie wohl auch im richtigen Ausschuss der Bürgerschaft vertreten. Da auch meine Eltern immer älter werden ist es für mich natürlich wichtig zu wissen, wie die Versorgung im Alter aussehen könnte. Die SPD hat den Vorschlag gemacht, dass Seniorenheime eigene Heimärzte haben sollten. Was sagen Sie, als Mitglied des Gesundheitsausschusses dazu?
Mit freundlichem Gruß
Ute Behrens
Liebe Frau Behrens,
auch für ältere Mitbürger in Seniorenpflegeheimen gilt meines Erachtens immer noch der Grundsatz der freien Arztwahl. Bei uns im Hause wird dies jedenfalls so praktiziert.
Viele Bewohner kommen aus dem gleichen Stadtteil oder der näheren Umgebung des Heimes und behalten selbstverständlich liebend gern ihren langjährigen Hausarzt. Ihm gilt das persönliche Vertrauen und er kennt natürlich aus langjähriger Erfahrung ggf. die Krankengeschichte. Von Heimärzten halte ich allein schon unter diesen Gesichtspunkten nichts.
Aus Sicht der Heime stellen diese von Rot / Grün verordneten Heimärzte natürlich auch noch zusätzliche Kosten dar, die sich negativ auf die bestehenden Heimkosten auswirken würden. In der momentanen Situation der zunehmenden Verlagerung von der stationären Heimpflege zur häuslichen Pflege durch einen ambulanten Pflegedienst halte ich solche Ansinnen für schlichtweg unausgegoren. Für Stadtstaaten, wie etwa Hamburg, mit der bestehenden Ärztedichte machen solche Vorschläge ohnehin keinen Sinn.
In niedrig besiedelten Gegenden ohne ausreichende Ärzteschaft vor Ort könnte man zumindest unter diesem Gesichtspunkt mal darüber nachdenken.
Mit freundlichen Grüßen
Olaf Böttger
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