Frage an Olaf Böttger von Uwe C. bezüglich Umwelt
betr. streugut auf wochenmärkten, sehr geehrter Herr Böttger
die anwohner des großneumarktes waren schon erschrocken, als die inneren bäume nicht mehr richtig grün sondern gleich braun wurden und schon im spätsommer ihre blätter verloren.
Durch unsere recherchen sind wir als nichtfachleute derzeit auf folgendem wissensstand:
Die firma Dörner-Hansa hat den zuschlag für die schnee- und eisbeseitigung aller hamburger wochenmärkte erhalten.
Diese werden nun neuerdings nach schneefall oder eisbildung nachts mit einem abtaustoff besprüht, das taugut wird anschließend gegen die bäume geschoben, die seitdem unter einer blatt-nekrose leiden. Sie verdursten, weil das versickerte salz des abtaustoffes das wasser an den wurzeln bindet.
Was also an den alleen im umland geschieht, an denen keine kanalisation das streusalz abführt, was auf gehwegen verboten ist, passiert in hamburg scheinbar auf den wochenmärkten, jedenfalls hat das baumkataster nicht nur bei uns schäden festgestellt.
Alle von uns kontaktierten fachleute der behörden bedauern dieses, der marktsprecher des großneumarktes sehnt sich zurück nach der öffentlichen streusandkiste, aus der sich die marktbeschicker selbst bedienten, wen sich die schneeräumer einmal verspäteten.
In der umweltbehörde, so wurde uns von der marktaufsicht mitte mitgeteilt, soll das jahr über schon eine untersuchung zu diesem thema laufen, die bäume aber brauchen eine lösung zum nächsten schneefall, der vielleicht früher kommt als Sie diese mail lesen....
was tun?, mfg uwe carstensen,
arbeitsgemeinschaft grossneumarkt, www.grossneumarkt.com
ps. ich hatte gleiches auch Herrn Hecht gemailt, dann aber erst entdeckt, daß Sie eher antworten..
Lieber Herr Carstensen,
ich bemühe mich z.Z. noch um fachlichen Rat aus der Behörde. Jahreszeitlich bedingt, vor Weihnachten, kann dies allerdings noch bis zum Anfang des neuen Jahres dauern. Ich muss Sie daher leider noch etwas auf meine hoffentlich fundierte Antwort warten lassen. Ihnen und Ihrer Familie wünsche ich bis dahin ein frohes und geruhsames Weihnachtsfest und den berühmten guten Rutsch ins neue Jahr.
Ihr Olaf Böttger
Hallo Herr Carstensen,
hier nun endlich die Antwort der SRH auf meine bzw. Ihre Frage.
Es tut mir leid, dass es doch nun auch bei mir etwas länger gedauert hat mit einer Antwort. Da der Fragenkomplex aber nicht aus meinem unmittelbaren Fachgebiet stammt, musste ich mich eben auch erst schlau machen.
Das SRH - Tochterunternehmen STR GmbH ist als Subunternehmerin der Fa. Dörner Hanse GmbH für die Reinigung und den Winterdienst auf dem Marktgelände des Großneumarktes tätig. Der Winterdienst der STR beschränkt sich dabei auf die Stunden unmittelbar vor Marktbeginn. Ob während des Marktbetriebs Streumittel ausgebracht wurden, ist der SRH laut ihrer Aussage nicht bekannt.
In den Wintermonaten 2005 / 2006 wurde grundsätzlich loser Schnee an Markttagen mechanisch geräumt und Schnee- bzw. Eisglätte mit abstumpfenden Mitteln (Split und Sand) abgestreut. Bei der extremen Kälte im Februar und März 2006 wurde dem feuchten Streusand etwas Salz beigemischt, da dieser sonst verklumpt und zusammen gefroren wäre. An wenigen Tagen wurde bei extremer Eisglätte ein Sand-Salzgemisch gestreut um die Verkehrssicherheit für Marktbeschicker und –besucher zu gewährleisten. Dabei wurden die Baumscheiben ausgespart. Flüssige Auftaumittel (Lauge) wurden von der STR niemals verwendet.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Olaf Böttger
Lieber Herr Carstensen,
Ihre Nachricht verwundert mich nun doch, da ich ausdrücklich eine anderweitige Auskunft erhalten habe. Ich greife den Sachverhalt aber selbstverständlich jetzt noch einmal neu auf. So kann es m.E. jedenfalls nicht laufen, dass das Handeln nicht mit einer erhaltenen Auskunft korrespondiert.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Olaf Böttger
Lieber Herr Carstensen,
anbei eine weitere Zwischenmeldung zu Ihrer zu Recht geäußerten Kritik. Gestern erreichte mich folgende Mitteilung des seinerzeit von mir beauftragten Mitarbeiters unserer Fraktion:
Sehr geehrter Herr Böttger,
die Antwort die ich Ihnen seinerzeit zugeleitet hatte, beinhaltete ausdrücklich meinen Hinweis, dass es sich um die Stellungnahme der Stadtreinigung handelt und eine Stellungnahme der Behörde noch aussteht! Diesen Hinweis unterbreite ich mit der Absicht, dass eine Antwort von Ihnen an den Bürger noch auf eine Stellungnahme der Behörde warten möge. Da ich dies nicht explizit erwähnte, liegt der Fehler wohl bei mir. Dafür entschuldige ich mich ausdrücklich. Darüber hinaus enthielt die Stellungnahme der SRH, dass " im Februar und März 2006 dem feuchten Streusand etwas Salz beigemischt wurde, da dieser sonst verklumpt und zusammen gefroren wäre". Darauf bezieht sich m.E. die Antwort des Bürgers vom 26. Januar 2006. Demnach ist kein neuer Sachverhalt entstanden. Allerdings kenne ich Ihre Antwort an den Bürger nicht und kann so nicht nachvollziehen, ob Sie diesen Umstand dort erwähnten. Ich schlage vor, dass wir nun abwarten, bis uns die Stellungnahme der Behörde ereilt, die sicherlich zur Klärung des Sachverhaltes beitragen wird.
Lieber Herr Carstensen, ich denke, wir werden dem Ratschlag des Referenten folgen und die Stellungnahme der Behörde abwarten. Wahrscheinlich war auch ich wohl ein bisschen zu schnell mit meiner ersten Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Olaf Böttger
Sehr geehrter Herr Carstensen,
anbei nun auch die Informationen aus der BSU zu dem Streusalz auf dem
Großneumarkt.
Die angesprochenen Bodenproben und Blattanalysen werden erst nach der
Wintersaison entnommen, sodass auch erst im Frühjahr Ergebnisse vorliegen
können. Das Thema ist demzufolge also vor Ort in der Behörde bekannt.
Hier die genaue Mitteilung:
Die Bezirkskollegen aus HH-Mitte meldeten im Sommer für einige Bäume des
Groß-Neumarkts eine schwere Schädigung, wie sie sich nach starker
Streusalzbelastung zeigt. Vor dem Hintergrund einer Bürgeranfrage wurde
dennoch von allen Handelnden versichert, dass kein Tausalz verwendet würde.
Dem gegenüber versichern (lt. Hr. Bartz, Stadtteilmanager) die Anwohner des
Groß Neumarkt, dass Salz dort zum Einsatz gekommen ist und auch aktuell
eingesetzt wird.Im Rahmen der Amtshilfe für die Garten- und Tiefbauabteilung
HH-Mitte werden an dem betroffenen Standort und einem Vergleichsort
Bodenproben entnommen und Blattanalysen durchgeführt.
Lieber Herr Carstensen,
sollten sich derzeit weitere Fragen ergeben, so rufen Sie mich bitte über
mein Abgeordnetenbüro in Farmsen an.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Olaf Böttger