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Olaf Böttger
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Frage von Irene K. •

Frage an Olaf Böttger von Irene K. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Böttger,

die Hamburger Spielbank wirbt mit einem Jackpot von 500.000 € im Automatenspiel.

Sind Sie nicht auch der Meinung, dass damit die Freie und Hansestadt Hamburg und insbesondere Herr Senator Dr. Peiner als Präses der aufsichtsführenden Behörde die Spielsucht fördert?

Was gedenken Sie persönlich als Mitglied des Gesundheitsausschusses der Hamburger Bürgerschaft gegen die Spielsuchtgefahr insbesondere durch hohe Jackpots in der Hamburger Spielbank zu tun?

Halten Sie hohe Jackpots nicht auch unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten für falsch?
Der letzte Jackpotgewinner hat sich von dem Gewinn ein Haus auf Teneriffa gekauft, das Geld ist also abgewandert, kleinere Gewinne würden dagegen die Binnennachfrage fördern.

Mit freundlichen Grüßen
Irene Kizina

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Antwort von
CDU

Liebe Frau Kizina,
ich bin im Gegensatz zu Ihnen nicht der Meinung, dass damit die Freie und Hansestadt Hamburg und insbesondere Herr Senator Dr. Peiner als Präses der aufsichtsführenden Behörde bewußt die Spielsucht fördert.

Hohe Jackpots üben zugegebenermaßen immer auf abhängige Spielerinnen und Spieler, wie auch auf normale Mitbürger einen zusätzlichen Reiz aus (siehe z.B. Lotto).

Die Werbung für Spieleinrichtungen ist daher stets kritisch zu betrachten. Ein Verbot eines hohen Jackpots wird aber die Spielsucht an sich noch nicht eindämmen können. Der "Runde Tisch Spielsucht" hat nicht zuletzt auch diesen Punkt thematisiert.

Von Spielsucht oder besser von abhängigem Spielen spricht man, wenn man zwanghaft in Spielcasinos oder Spielhallen geht und solange spielt bis man sich und sein familiäres Umfeld ruiniert hat. Die Masse der Spielerinnen und Spieler ist von dieser Sucht glücklicherweise nicht betroffen. Ein hoher Jackpot ist volkswirtschaftlich kein Problem, eine ruinierte Familie oder eine zugrunde gewirtschaftete Firma eines Spielers dahingegen umso mehr.

Was ist aber nun aus Sicht der Politik zu tun, um der Spielsucht entgegenzuwirken?

Präventive Maßnahmen und Ausstiegshilfe sind hier die gesuchten Vokabeln:

Präventive Maßnahmen können m.E. beispielsweise in einer frühzeitigen Aufklärung in den Schulen und einer strikten Einhaltung der Jugendschutzgesetze durch die Spielhallenbetreiber liegen.

Schulung von Spielhallenmitarbeitern zur Früherkennung von abhängigem Verhalten von Besuchern sollte flankierend hinzu kommen.

Schwarze Listen bei der Einlaßkontrolle von Spielcasinos sind ohnehin schon gängige Praxis.

Eine Schuldnerberatung darf ebenfalls nicht fehlen.

In der Hoffnung das komplexe Thema in der Kürze der Zeit angemessen beantwortet zu haben verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Olaf Böttger
Fachsprecher Drogen und Sucht
der CDU - Bürgerschaftsfraktion