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Olaf Böttger
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Frage von U. T. •

Frage an Olaf Böttger von U. T. bezüglich Verbraucherschutz

Sehr geehrter Herr Böttger,
Welche Maßnahmen zum Thema "Jugendschutz und Zigarettenautomaten" halten Sie politisch für notwendig?
Ist Ihrer Meinung nach die Liste der Tabak-Zusatzstoffe, die die grüne Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) ins Internet gestellt hat, ausreichend?
Bitte geben Sie eine Stellungnahme zum aktuellen Drogenbericht des Bundes ab.

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Antwort von
CDU

Liebe Frau Treder,
danke für ihr Interesse an meiner Arbeit.
Zu ihrer ersten Frage:
Zufälligerweise hatte ich vor kurzem auch gerade eine Anfrage von einer Frau Henning zum Thema Zigarettenautomaten. Hinsichtlich der Beantwortung verweise ich also daher auf diesen Text, um mich nicht zu wiederholen.

Hinsichtlich der zweiten Frage vertrete ich folgende Auffassung:
Ich kritisiere scharf die Liste der Tabak-Zusatzstoffe, die die grüne Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Die GRÜNEN) ins Internet gestellt hat: "Die Liste ist unvollständig und sagt rein gar nichts über die Gefährlichkeit der Aromen aus, die Rauchern die Sucht versüßen sollen." Gerade einmal 44 Ingredienzien umfasste die Liste der Zigarettenzusätze. Dabei räumt die Industrie doch selbst ein, über bis zu 600 Stoffe zu verfügen. Die CDU-Bürgerschaftsfraktion, die sich stets für konsequente Suchtpräventionsmaßnahmen und für eine ausstiegsorientierte Drogenpolitik einsetzt, kann diese Art einer eher verharmlosenden und selektiven Berichterstattung so nicht akzeptieren. "Die Tabakprodukt-Verordnung regelt ganz eindeutig, dass die Industrie alle Zusatzstoffe im Tabak vollständig deklarieren und toxikologische Daten über Gesundheitsfolgen und Suchtpotential liefern muss. Das Gesetz ist bereits seit November 2002 in Kraft und regelt die Umsetzung der EU-Tabakrichtlinie." Die Hersteller argumentierten dagegen mit Geschäftsgeheimnissen. Ich lasse dies aber nicht gelten: "Die Industrie wusste bereits seit Jahren, was hier auf sie zukommt." Ich bin überzeugt: "Zigaretten sind in hohem Maße gesundheitsschädlich. Sie fordern weltweit jeden Tag Hunderte von Opfern. Die Verbraucher haben ein Recht zu erfahren, welches Negativ-Potential an Zusatzstoffen sich in ihnen befindet."
Ich bemängele daher: "Frau Künast vertraut zu sehr den Daten der Industrie und lässt sich zu Lasten der Verbraucher über den Tisch ziehen.

Die Antwort zur Frage 3 liefere ich Ihnen in Kürze nach

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Olaf Böttger

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Ergänzung vom 14.07.2005:

Liebe Frau Treder,
hinsichtlich ihrer zweiten Frage erhielt ich eine sehr interessante Stellungnahme eines Bürgers, die ich Ihnen mit aller Vorsicht hinsichtlich der Überprüfbarkeit jedoch nicht vorenthalten möchte.

Betreff:
"Grüne Verbraucherschutzministerin laesst sich von Tabak-Lobby ueber den Tisch ziehen"

Sehr geehrter Herr Böttger,

Sie haben völlig Recht: als ehemaliger Marketingdirektor eines US-Tabakkonzerns darf ich Ihnen sagen, daß es mehr als 600 Inhaltsstoffe sind, die auf ihre Giftigkeit im Z u s a m m e n w i r k e n bis heute nicht erforscht sind. So hat z. B. die Firma Reynolds Tobacco (jetzt japanisch)in Winston Salem ein Forschungslabor mit über 400 Forschern(!!!). Hinzukommt, daß sowohl der Kleber des Tabakfilters als auch die Papiere /Umhüllungspapiere beim Erhitzen und Verbrennen giftige Stoffe absorbieren.Außerdem ist der Tabak im Cigarettenstrang meistens "expandiert", d. h. "puffed tobacco": dieser wird mit dem Gas "FREON" (Leuchtröhrengas) expandiert, diese verbrennt beim Rauchen und geht in die Lunge. Schließlich werden die Cigaretten (und auch die Packungen!) mit "artificial flavor" geflavort, damit sie gut riechen und "addictiveness" (Suchabhängigkeit) entsteht. So macht z. B. künstliches Pfefferminzöl (REYNO, KOOL, usw.) süchtig. Die Mafo-Studien sind so gefälscht, daß nicht aufgezeigt wird, daß z. B. Mädchen von 8,9 oder 10 Jahren schon rauchen. Außerdem gibt es Studien, die,zeigen, wie der Rauchstrom die Flimmerhärchen im Hals, die den Umweltdreck speichelmäßig binden sollen, sich nach 1 - 2 Zügen flachlegen, und zwar nachhaltig!, sodaß für Stunden kein natürlicher Schutz der Lunge gegen Stäube mehr besteht...schlimmer als der Polizist, der auf der Kreuzung den Verkehr lenkt:
Fazit: Frau Künast hat wieder einmal keine Ahnung und redet von Dingen, von denen sie nichts versteht. Und so etwas will "Minister" ( = Diener des Verbrauchers) sein.

Mit freundlichem Gruß

Der Brief liegt mir namentlich vor.

"Ganz schön hart, was uns der Insider da so alles mitteilt !!"

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Ergänzung vom 14.07.2005:

Liebe Frau Treder,
hier nun auch die Stellungnahme zum Drogenbericht des Bundes:

Die Zahl der Drogentoten in Hamburg ist auf den niedrigsten Stand seit 1987 zurückgegangen.
Damit setzt sich ein Trend fort, den jetzt auch der aktuelle Drogenbericht des Bundes dokumentiert. Der weitere Rückgang um mehr als sechs Prozent zeigt den Erfolg der drogenpolitischen Maßnahmen in Hamburg.
Ich werte dies als eine deutliche Bestätigung der ausstiegsorientierten Drogenpolitik des Senats und natürlich auch als einen Erfolg der konsequenten Bekämpfungsstrategie der Hamburger Polizei gegen die Drogenkriminalität.
Ich weise der Ordnung halber natürlich aber auch darauf hin, dass der Rückgang der Zahl der Drogentoten auch vom geänderten Konsumverhalten der Süchtigen abhängt. Das lange Zeit die Szene beherrschende Heroin spielt mittlerweile nur noch eine untergeordnete Rolle. Heute nehmen Süchtige vermehrt Crack oder synthetische Drogen. Diese führen eher zu Langzeitschäden.
Die positive Entwicklung darf uns aber nicht ruhen lassen! Insbesondere den stetig steigenden Cannabis-Konsum bezeichne ich als „alarmierend". Es ist schon sehr bedauerlich, dass die von Cannabis ausgehende Gefahr vielerorts unterschätzt wird.
Ich kritisiere in diesem Zusammenhang auch jede Art von verharmlosender Drogenpolitik: „Die Bagatellisierung von Cannabis als Folge der öffentlichen Legalisierungsdebatte durch rot-grüne Politiker hat fatalerweise in der Bevölkerung dazu geführt, dass vor allem junge Menschen kein Unrechtsbewusstsein beim Cannabis-Konsum mehr haben.
Es wird der Irrglaube erzeugt, Cannabis-Konsum sei nicht verboten. Staat und Gesellschaft sind aber zur wirkungsvollen Eindämmung dieses Problems verpflichtet."
Ich appelliere in diesem Zusammenhang an die Eltern, den eigenen Gebrauch von Drogen, Alkohol, Zigaretten und Medikamenten zu überdenken, da viele betroffene Jugendliche zu Hause einen falschen Umgang hiermit vorgelebt bekommen.
MfG
Olaf Böttger