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Olaf Böttger
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Frage von Jens B. •

Frage an Olaf Böttger von Jens B. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Böttger,

vielen Dank für Ihre umgehende Antwort!

Falls ich mich mißverständlich ausgedrückt haben sollte: Natürlich befürworte auch ich keinesfalls die Freigabe von weichen Drogen für Minderjährige.

Trotzdem denke ich, daß durch eine - kontrollierte! - Abgabe von Cannabis-Produkten an Erwachsene diese entkriminalisiert würden, was a) zusätzliche Ressourcen bei der Polizei freisetzen würde und b) die Gefahr, durch den Kontakt zu Dealern andere, härtere Drogen angeboten zu kriegen, deutlich verringern würde.

Der volkswirtschaftliche Schaden durch Alkoholmißbrauch ist wohl wesentlich höher als der durch Cannabis, obwohl alleine dieser Vergleich natürlich als Argument für die Legalisierung nicht ausreichen kann.

Wo sehen Sie die negativen volkswirtschaftlichen Auswirkungen, die durch eine durch eine Cannabis-Freigabe entstehen würden? Das in allen Bevölkerungs-, und Einkommens-Schichten gekifft wird, ist derzeit schon Fakt.

21.000 Konsumenten täglich! Dazu noch eine bestimmt nicht unbedeutende Dunkelziffer, bzw. bestimmt das Vielfache dieser Zahl an gelegentlichen Nutzern von Cannabis-Produkten. Und alle machen sich strafbar!

Ich sehe daher durch das Verbot dieser ´weichen´ Drogen größere negative Auswirkungen für Wirtschaft und Justiz, als durch eine Freigabe entstünden.

Nun will ich nicht fordern, daß, nur weil alle etwas tun (z.B. die Steuer ´bescheißen´ ;-), dieses legalisiert werden sollte, auf eine vorurteilsfreie, ausgewogene und abwägende Debatte (durch alle Parteien!) lege ich aber Wert.

Zu Ihrem Zitat von Frau Husen: Das ist in der Tat etwas mißverständlich formuliert, ich denke aber, daß sie, wenn sie Cannabis ´über das Jugendschutzgesetz´ legalisieren will, sich eben nicht über dieses hinwegsetzen möchte, sondern dieses im Rahmen des JÖSchG durchsetzen möchte.

Mit freundlichen Grüßen,
Jens Beckmann

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Beckmann,

ich finde es gut, daß Sie sich, wie auch wir von der CDU , klar gegen eine Freigabe von ( weichen ) Drogen an Minderjährige aussprechen. (Vgl. dazu Bürgerschaftsdrucksache zum Stichwort "Drogenfreie Jugend und Kindheit"). Ich stimme Ihnen in der Einschätzung zu, daß durch Alkoholismus – bezogen auf die Gesamtbevölkerung - sicherlich in der Summe bislang ein größerer volkswirtschaftlicher Schaden entstanden ist. Als Argumentationshilfe bringt uns diese Erkenntnis, wie Sie ja auch schon richtig bemerkten, hinsichtlich der Legalisierungsdebatte aber nicht wirklich weiter.

Wo immer Menschen in Staaten und Gesellschaften zusammen lebten und leben haben sie sich Spielregel im Umgang mit ihren "Drogen" geschaffen. Diese haben sich oft sehr deutlich voneinander unterschieden.(vgl. z.B. die vorübergehende Prohibition in den USA,der Umgang mit Coca in Südamerika, der liberale Umgang mit Drogen in den Niederlanden, usw. usw.).

Wer hat hier nun den richtigen Weg beschritten?

Gibt es einen richtigen Weg im Gebrauch mit "gesundheitsgefährdenden Stoffen" überhaupt?

Ihre Argumente kann ich, jedes für sich betrachtet, durchaus nachvollziehen und trotzdem komme ich nicht zu ihrer Lösung.

Ich schäme mich nicht zu sagen, daß ich hier kein Patentrezept in der Tasche habe. Wer es denn hat, möge sich bei mir melden.

Ich bin auch kein Mediziner "nur" einfacher Diplom - Kaufmann, aber eines gibt mir in diesem Zusammenhang doch zu denken:

Wenn immer mehr Ärzte in der Presse über den Umgang mit Cannabis schreiben, daß man lange Zeit die Droge unterschätzt habe und selbst ein Land, wie zum Beispiel Holland, mittlerweile in der Drogenpolitik umsteuert, dann kann unser bisheriger, bundesdeutscher Umgang mit diesem Problem bisher nicht so ganz verkehrt gewesen sein.

(Ich stelle ich Ihnen gern, auf Wunsch einige interessante diesbezügliche
Zeitungsartikel zur Verfügung).

MfG
Ihr
Olaf Böttger

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Lieber Herr Beckmann,

in Anlehnung an Ihre Anfrage zum Beispiel ein erster Artikelquerschnitt aus dem Zeitungsarchiv der „Welt“.

Vielleicht verdeutlichen diese Artikel und deren Schlagzeilen meine Haltung zu den „weichen (??)“ Drogen.

Mit freundlichen Grüßen

Olaf Böttger

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