Frage an Olaf Böttger von jochen a. bezüglich Gesundheit
sehr geehrter herr böttger.
die sendung gestern abend,mit ihnen hat mir sehr gut gefallen.vor allem weil das thema sauferei unter jugendlichen ja nun wirklich nicht so leicht genommen werden sollte.ihr vorschlag der verteuerung der alkoholika in ehren,aber wäre es nicht besser,wie in den USA,alkohol nur in bestimmten läden anzubieten,und den verkauf bei jungen käufern,nur gegen vorlage des ausweises
zu gestatten?
mfg.jochen alwert..
Lieber Herr Alwert,
zunächst erst einmal "schönen Dank für die Blumen" bezüglich des Tide TV - Auftritts. Das Thema "Alkohol und Jugendliche" ist u.a. gesetzlich geregelt
im sogenannten "Gesetz zum Schutze der Jugend in der Öffentlichkeit", gemeinhin bekannt unter Jugendschutzgesetz. Das Problem beim Verkauf von
alkoholischen Getränken ist nur, daß sich der Handel kaum an dieses Gesetz hält. Die Polizei und die Gewerbeaufsichtsämter kommen aufgrund der
personellen Belastungen ebenfalls nicht umfassend genug ihren Kontrollaufgaben nach. Vielen Mitbürgern ist das Thema darüber hinaus leider
auch noch egal und somit gibt es auch kaum Anzeigen aus dem privaten Bereich.
Der Handel ist verpflichtet sich Ausweise zeigen zu lassen, aber welcher Verkäufer z.B. einer Tankstelle tut das schon? Ein zusätzliches Gesetz hilft hier m.E. leider nicht weiter. Bei der Zusatssteuer hat man in erster Linie an die Alcopops gedacht (Limonade - Branntwein - Gemisch).
Es ist erwiesen, daß diese "Süßigkeit" speziell junge Mädchen zum Genuss von Alkohol verführt und prozentual sogar auf den gleichen Stand mit jungen
Männern bringt, die schon eher mal in jungen Jahren härtere Sachen probieren.
Ich bin der Meinung, daß gegen einen Alkoholkonsum in Maßen auf Parties nichts spricht, aber 12 bis 14 jährige dürfen nicht über "Geschmacksblender"
durch die Hintertür zu Jungalkoholikern gemacht werden.Junge Menschen nehmen gerade in der Entwicklungsphase leichter Schaden als Erwachsene.
Es ist erwiesen, daß höhere Preise bei Zigaretten die Anzahl der Raucher deutlich verringert hat.
Jugendliche verfügen eben nur über begrenzte Mittel und können somit zumindest ein wenig im Ausmaß des Nikotingenusses und des Alkoholkonsums gebremst werden.
Gegen seinen Willen legt man aber niemals jemanden trocken. Es hilft nur gezielte Aufklärung in Schulen durch Betroffene. Wer durch Alkohol erst einmal in der Psychatrie war, bringt glaubhaft rüber, warum
Alkohol in großen Mengen und vor allem regelmäßig genossen, schadet. Man muß das Elend erst einmal selbst gesehen haben, das "brennt sich auf der
Festplatte im Gehirn" eines jeden ein. Der Staat und die Gesellschaft können nur geringfügig die Rahmenbedingungen beeinflussen. (Rauchfreie Schulen, höhere Steuern auf Alcopops etc.)
MfG
Olaf Böttger