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Olaf Böttger
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Frage von Inis R. •

Frage an Olaf Böttger von Inis R. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Böttger,

wieso wird in Hamburg der Alkoholgenus bei Schwangeren immer noch verharmlost und belächelt, obgleich doch die eventuellen Folgen eines "FASD" dann sehr wahrscheinlich sind?
Wieso werden die bereits geschädigten Kinder nicht als solche erkannt btw. akzeptiert? Wieso werden FASD geschädigte Kinder von Behörden und Schulen als "NUR Lernbehindert" bezeichnet? Wieso wird diese zu 100% vermeidbare Behinderung nicht mehr in den Fokus der Weiterbildung von Lehrern und Erziehern gerückt?

Und warum gibt es in Hamburg keine vergleichbaren Projekte wie in der Berliner Charitee?

DARF es FASD etwa NICHT geben???? etwa weil die Betroffenen oftmals zeitlebens auf Unterstützung angewiesen sein könnten?

Mit freundlichen Grüßen

Ch. und A. R.

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Antwort von
CDU

Liebe Frau Rosenke,

vielen Dank für Ihre sehr engagierten Fragen zum Thema "Alkoholkonsum während der Schwangerschaft".

"Raucht eine werdende Mutter während der Schwangerschaft, gibt es für das ungeborene Kind kein Entrinnen", so berichtete unlängst das Bundesamt für gesundheitliche Aufklärung in Köln in einer großen Tageszeitung. Mehr als 4.000 verschiedene Giftstoffe sind bekanntermaßen in Zigaretten enthalten. Über die Nabelschnur gelangen sie in den Körper des Kindes. Das Risiko von Missbildungen, Totgeburten oder plötzlichem Kindstod steigt durch das Passivrauchen erheblich an.

Ähnlich verhält es sich leider auch mit dem Alkoholkonsum einer werdenden Mutter. Das Fetale Alkoholsyndrom (FAS) ist die häufigste nicht genetisch bedingte geistige Behinderung. Sie ist zu 100 Prozent vermeidbar. Sie wird verursacht durch den Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft. Schon geringe Mengen Alkohol schädigen hier das Kind dauerhaft. Allein in Deutschland werden jährlich etwa 3.000 Kinder mit körperlichen Missbildungen und geistigen Behinderungen geboren.

Werdende Mütter können ihren Kindern dieses schreckliche Schicksal ersparen. Sie sollten diese Warnungen beherzigen. Die CDU - Bürgerschaftsfraktion und der Hamburger Senat haben sich als einer ihrer politischen Schwerpunkte die konsequente, gesundheitliche Aufklärung und die nachhaltige Suchtprävention auf ihre Fahnen geschrieben.
Ich habe als zuständiger Fachsprecher für Drogen und Sucht der CDU - Bürgerschaftsfraktion bereits im Jahre 2006 einen zweitägigen, gesundheitspolitischen Kongress zum Thema "Alkohol und Schwangerschaft" in Hamburg organisiert. Leider gibt es auch heute noch Menschen in unserer Stadt, denen die dramatischen Folgen des Alkoholkonsums während der Schwangerschaft nicht bekannt sind und denen das Krankheitsbild des FASD nichts sagt.
Ich halte eine Aufklärungskampagne über FASD in Schulen und medizinischen Fortbildungseinrichtungen für dringend erforderlich und politisch sinnvoll. Mit dem Modell der Berliner Charitee muss ich mich allerdings erst noch inhaltlich differenzierter auseinander setzen, um es zu bewerten. Permanente Aufklärung ist aber in jedem Falle sehr sinnvoll. In den USA ist nebenbei bemerkt ein Alkoholkonsum während der Schwangerschaft verboten ...

Mit freundlichen Grüssen
Ihr

Olaf Böttger