Frage an Özcan Mutlu von Lothar B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Mutlu,
Sie üben in der Sonntagsausgabe der Berliner Morgenpost Kritik an dem Trainingslager des FC Bayern München in Katar. Grund: Die Mißachtung der Menschenrechte dort. Frage: Wo bleibt Ihre Kritik an den Vereinen die in der Türkei ihr Trainingslager absolvieren? Haben Sie Kritik geübt als Borussia Dortmund und der FC Bayern in China gespielt haben? Wo bleibt die Kritik wenn Mannschaften in Rußland spielen? Offensichtlich alles Länder wo die Menschenrechte geachtet werden, oder? Da halte ich es lieber mit der Aussage des FC Bayern Kapitäns: Lieber durch die Anwesenheit in Katar für Gesrächsstoff zu sorgen, als in München zu bleiben und niemand spricht über Katar!
Sehr geehrter Herr Brosda,
vielen Dank für Ihre Frage/Meinung. Ja, wir kritisieren alle Vereine, die ihre Trainingslager in Ländern veranstalten, die Menschenrechte mit Füßen treten. Auch der Sport hat eine Verantwortung, kann wichtige Zeichen setzen und muss sich der politischen Lage der Gastländer bewusst sein. Wir sehen es insgesamt kritisch, dass der Sport sich immer aus seiner Verantwortung für Menschenrechte zurückzieht. Daher haben wir zum Beispiel im Bundestag einen Antrag zur Regelung von Sportgroßveranstaltungen eingebracht: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/035/1803556.pdf
Beste Grüße
Özcan Mutlu