Nurda Tazegül
DIE LINKE
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Nurda Tazegül zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Christiane Dr. M. •

Frage an Nurda Tazegül von Christiane Dr. M. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Tazegül,
mich interessiert Ihre Haltung zum Nichtraucherschutz.
Seit Jahren können meine Lebensgefährtin und ich so gut wie nicht mehr essen oder sonst ausgehen, da sie aufgrund einer Lungenerkrankung keinen Rauch verträgt und mich der Rauch ebenfalls massiv stört und gesundheitlich beeinträchtigt. Das ist sehr einschränkend und frustrierend, zumal die sog. freiwillige Selbstverpflichtung so gut wie gar nicht greift. Als Ärztin bin ich an diesem Thema nicht nur aus eigener Betroffenheit interessiert und bin zunehmend verärgert über die indifferente und vermeintliche liberale Haltung unserer PolitikerInnen zumal ich im benachbarten Aushalt so gute Erfahrungen beobachte.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. C. Molkenbuhr

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Dr. Molkenbuhr,
Geraucht und getrunken (Alkohol) wird in erster Linie wegen des Genusses (f. d. Aktiven selbst); diese Genussmöglichkeit wird ihm/ihr wohl von niemandem streitig gemacht. Dennoch: es gilt zu beachten, dass parallel mit diesem Genuss immer Fragen der Sucht und des Giftes verbunden sind. Nikotinsüchtige werden sehr oft über Leistungen der Allgemeinheit (gerade weil Süchtige in ihrer Sucht oft nicht mehr für sich selbst aufkommen können) von dieser Sucht befreit; Erkrankungen durch Rauchen werden in aller Regel durch solidarische Leistungen der Krankenkasse behandelt und mitunter geheilt. Schon die Inanspruchnahme von Solidarleistungen wirft die Frage nach dem Woher und Warum auf! Erst recht aber sind Einschränkungen oder gar Schädigungen bei Dritten nicht einfach nur hinzunehmen
(fälschlich: weil ja doch überall geraucht wird). Viele Gefährdungen (Passivrauchen) sind nicht von je her bekannt. Rauchen hat sich mit steigendem Wohlstand von Gesellschaften sehr verbreitet, über Generationen und Jahre. Aus meinem Wissen formieren sich erst seit relativ kurzer Zeit (seit 20 – 30 Jahren) immer mehr Menschen, um der Gewohnheit, überall rauchen zu dürfen, Einhalt zu gebieten. Ich unterstütze diese Bewegung grundsätzlich; ich sehe aber auch realistisch, dass dem „Gewohnheitstier“ Mensch, dieser Genuss nicht von heute auf morgen verboten werden kann. Eine besondere Chance, dem Rauchen abzuschwören, sehe ich in der Aufklärung über seine Gefahren. Dem ein her gehen systematische Verteuerungen und Beschränkungen. Beschränkungen können konkret sehr vielfältig sein. Z.B. Verbot des Rauchens in ...Verbot der Benutzung von… Hier spätestens sollte der Gesetzgeber mit seiner
gesellschaftlichen Verwaltung nach und nach das Rauchen mindestens aus dem Öffentlichen Leben und Raum total verbannen. Ich denke, das dauert ein halbes Menschenleben lang. Und ich gebe Ihnen Recht, dass durch die Arbeit der Raucher-Lobby, und das sind hauptsächlich die großen Tabakindustrien, gerade die Gesetzgebung immer wieder ins Straucheln gerät. Es musste eben erst bewiesen werden, dass Lungenkrebs und Rauchen quasi siamesische Zwillinge sind… Es bleibt viel zu tun und der Einzelne sieht sich machtlos einer ignoranten Öffentlichkeit ausgesetzt.
Wenn Sie mit dieser Antwort zufrieden sind, freue ich mich
Nurda Tazegül