Was ist im thüringischen Gesundheitswesen zu verbessern?
Sehr geehrter Herr T.,
vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gern beantworte. Die Herausforderungen im Gesundheitswesen unterscheiden sich in Thüringen nicht maßgeblich von denen der anderen Flächenländer. Die weitere Bekämpfung des Ärztemangels, insbesondere im ländlichen Raum, stellt die größte Aufgabe für eine neue Landesregierung dar. Zwar konnte in der zu Ende gehenden Legislatur bereits einiges erreicht werden, jedoch sind weitere Anstrengungen erforderlich. Die in den letzten 4 Jahren verdoppelte Zahl an Studienplätzen für Mediziner in Thüringen, die eingeführte Landarztquote und die regionalen Förderstipendien sind ein Beleg für das bereits Erreichte. Hier braucht es weitergehender Ansätze, um junge Medizinerinnen und Mediziner für eine Tätigkeit im ländlichen Raum zu gewinnen. Analog zur Situation bei Lehrerinnen und Lehrern sind konzertierte Aktionen zwischen Land und Kommunen erforderlich, um bspw. mit weichen Standortfaktoren und finanziellen Anreizen die Zahl der Ärzte im ländlichen Raum mindestens stabil zu halten. Neben dem Ärztemangel sehe ich die Modernisierung des öffentlichen Gesundheitsdienstes als eine weitere große Aufgabe. Auch dort gilt es Fachkräfte zu gewinnen bzw. zu binden und die Digitalisierung der Gesundheitsämter weiter energisch voranzutreiben. Als letzten Aspekt möchte ich die Situation der Apotheken im Freistaat und auch hier insbesondere im ländlichen Raum als weitere große Aufgabe benennen. Eine neue Landesregierung muss dafür Sorge tragen, dass die Apotheken auch im ländlichen Raum erhalten bleiben und somit die Arzneimittelversorgung gesichert wird. Dafür ist die Erhöhung der Pharmaziestudienplätze in Thüringen ein erster Schritt.
Für Rückfragen stehe ich Ihnen gfern zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Norman Müller