Frage an Norbert Beckmann-Dierkes von Anne K. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Beckmann-Dierkes,
ich verfolge seit einigen Jahren die Argumentationen & Geschehnisse rund um den Elb- bzw. Saale-Ausbau. Anfängliches Unverständnis über die meiner Meinung nach maßlose Steuergeldverschwendung wandelte sich bei mir in Entrüstung.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Seit Jahrzehnten fließen Milliarden in Ausbau, Unterhaltung und Verwaltung der Elbe; gleichzeitig sinkt der Gütertransport kontinuierlich auf derzeit 1,5 Mio t/a. Diese Gütermenge und mehr könnte problemlos von der Bahn übernommen werden. Die Elbe wird als Wasserstraße durch den Klimawandel immer unattraktiver und daran werden die Maßnahmen, die vorgesehen sind, auch nicht viel ändern können. Stattdessen bewirken sie eine Eintiefung des Flussbettes, die eine Austrocknung in den Auwaldbereichen nach sich zieht. Die Folgen für die einmalig schönen, aber sehr sensiblen Wälder (siehe Dessau-Wörlitzer-Gartenreich) und damit für den Elb-Tourismus werden ignoriert bzw. unterschätzt.
Sogar die sächsische CDU hat diese ökologischen Zusammenhänge und den ökonomischen Irrsinn verstanden & spricht sich gegen den Ausbau aus. Die Politiker meiner Heimat Sachsen-Anhalt hinken diesbezüglich noch etwas hinterher.
Wie stehen Sie zu dem geplanten Saale-Kanal, der ohne Elbausbau offensichtlich wenig Sinn macht? Wie positionieren Sie sich zu den Forderungen, die gigantischen Investitionen fortzusetzen & noch zu steigern?
Sehr geehrte Frau Klatt,
Die Elbe ist ein in Mitteleuropa einmaliger Fluss mit herrlicher Auenlandschaft und großer Artenvielfalt. Aber sie ist auch eine Wasserstraße und muss daher auch für die Binnenschifffahrt nutzbar sein. Ich bin für die Erhaltung der einmaligen Naturlandschaft, ohne die witrschaftliche Nutzung völlig unterbinden zu wollen.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr
Norbert Beckmann-Dierkes