Frage an Nima Pirooznia von Milad D.
Sehr geehrter Herr Pirooznia,
ich betreibe ein mittelständisches Unternehmen in Bremen, daher möchte ich von Ihnen als Kandidat der Grünen erfahren, welche Bedeutung Sie den mittelständischen Unternehmen in Bremen beimessen und wie Sie den Mittelstand in Bremen fördern wollen.
Mit freundlichen Grüßen,
Milad Dana
Sehr geehrter Herr Dana,
vielen Dank für Ihre Frage.
Es ist mir ein besonderes Anliegen den Unternehmerinnen und Unternehmern in unserem Bundesland aufzuzeigen, dass die Grüne Politik nicht nur ihre Aufgabe im Bereich der Energiewende (Atomausstieg) oder im Tierschutz sieht, sondern thematisch viel breiter aufgestellt ist. Besonders in unserem Bundesland, welches immer noch mit den Folgen des Strukturwandels zu kämpfen hat, stellt gerade der Mittelstand das Rückgrat unserer Gesellschaft. Es sind die kleinen und mittelständischen Unternehmen bzw. die Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich nachhaltig und verantwortungsvoll für ihre Region sowie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einsetzten.
Als Wirtschaftswissenschaftler habe ich mich tiefer mit dem Thema Mittelstand befasst und nenne an dieser Stelle gerne einige Zahlen (aus dem Jahr 2010), um die Wichtigkeit der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) zu unterstreichen: im Land Bremen
• liegt der Anteil der KMU’s bei 99,3%.
• arbeiten 82,7% aller Auszubildenden in einem mittelständischen Betrieb.
• sind 75,4% der Arbeitnehmerinn und Arbeitnehmer in Betrieben mit weniger als 10 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten tätig.
Vor diesem Hintergrund kann es keinen wirtschaftlichen Aufschwung und eine Verbesserung der Arbeitsmarktsituation ohne die kleinen und mittelständischen Unternehmen geben!
Seltsamerweise wurden genau dies KMU’s von den großen Parteien dieses Landes vernachlässigt und Weltkonzerne hofiert, welche bei jeder sich bietenden Gelegenheit Arbeitsplätze ins Ausland verlagert haben.
Ich möchte für die Förderung von etablierten mittelständischen Unternehmen kämpfen, damit diese auch in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld weiter wachsen können. Besonders auch dann wenn die Vergabe der Bankenkredite so restriktiv war oder nur mit sehr hohen Zinsaufschlägen ermöglicht wurde, wie in der Wirtschaftskrise zu erkennen war. Eine Möglichkeit wäre in diesem Zusammenhang das Instrument der offenen Unternehmensbeteiligungen. Auch müssen die Rahmenbedingungen für den Mittelstand weiter gestärkt werden, dass heißt Investitionen in die Infrastruktur und in Schulen sowie Hochschulen. Ohne ein Pool von gutausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kann ein Unternehmen nicht innovativ sein und damit am Markt bestehen bleiben.
Zusammengefasst: Geht es den kleinen und mittelständischen Unternehmen gut, dann geht es auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der gesamten Region gut!
Ich hoffe ich konnte Ihre Fragen durch diese Ausführung beantworten. Gerne stehe ich Ihnen für weitere Fragen zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
Nima Pirooznia