Frage an Nils Kramar von Conni G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Moin-moin,
gerne möchte ich wissen, wie Sie zum Thema Inklusion stehen:
- Wollen Sie sich dafür einsetzen, dass auch Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen voll am Leben in der Stadt teilhaben können?
- Wie wollen Sie das umsetzen?
- Welche konkreten Schritte planen Sie?
- Was wollen Sie für die Barrierefreiheit tun?
Moin Frau Gliese,
selbstverständlich möchte ich mich dafür einsetzen, dass beeinträchtigte Menschen an so vielen Lebensbereichen wie möglich voll und ganz teilhaben können.Ein wichtiger Faktor dabei ist sicher Mobilität: wie Sie bestimmt mitbekommen haben, ist die Stadt dabei, Haltestellen sowie U- und S-Bahnhöfe barrierefrei umzubauen, ganz aktuell ist dies an der Haltestelle Landungsbrücken geschehen. Dies muss fortgesetzt werden.Ein weiteres Beispiel: der neue Kreisel und Bus-Umsteigeplaz an der Trabrennbahn Bahrenfeld wurde mit einem Leitsystem für Blinde versehen (ich persönlich hätte mir dort allerdings mehr Grünflächen gewünscht, als bei der jetzigen Lösung :) aber eben dieses Leitsystem erfordert eben auch Platz, und es ist notwendig, dass es gut funktioniert.Da viele Straßen aufgrund jahrelanger Vernachlässigung der Vorgängerregierung nun seit 2011 neu geplant und umgebaut werden, bietet sich die Chance, dieses Leitsystem und andere bauliche Maßnahmen, welche Inklusion begünstigen, heute sukzessive großflächig auszubauen.Begeistert bin ich persönlich vom HVV-Sammeltaxi Ioki in Lurup und Osdorf, die großzügigen Fahrzeuge sind innerhalb weniger Minuten vor Ort und in der Lage, Rollstuhlfahrer mitzunehmen, 24h/7 Tage die Woche. Das Projekt läuft noch im Testbetrieb, ich bin für einen stadtweiten Ausbau. Beeinträchtigten Menschen soll nach meinem Dafürhalten dieses Angebot kostengünstig zur Verfügung gestellt werden, im Idealfall kostenfrei.Als Zivildienstleistender war ich für einen Fahrdienst tätig, welcher beeinträchtigten Menschen monatlich diverse Freifahrten innerhalb Hamburgs bereitstellte, eben um am öffentlichen/gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Für viele bot es die Möglichkeit, Freunde oder ein Museum zu besuchen. Ich erlebte dies damals als für betroffene Menschen sehr wichtige Einrichtung. Da der Zivildienst mit dem Ende der Wehrpflicht wegbrach, befürchte ich, dass auch dieses Angebot heute zumindest schwieriger aufrecht zu ist. Können Sie aus eigener Erfahrung berichten, wie Sie es erleben, sehen Sie Verbesserungsbedarf?Ich finde es sehr wichtig, Lösungen zusammen mit den Betroffenen selbst zu entwickeln, auf Basis ihrer Bedürfnisse, daher danke ich Ihnen für diese Fragestellung. Die Aufgabe eines Abgeordneten sehe ich nicht darin, alles zu wissen, gar von oben herab zu entscheiden, sondern zunächst zuzuhören. Das halte ich für essentiell wichtig, um dieser Aufgabe möglichst gut gerecht werden zu können und am Ende sinnvolle Entscheidungen zu treffen
.Haben Sie einen schönen Sonntag Abend!
Mit freundlichem Gruß,
Nils Kramar