Wo bleibt das so vollmundig angekündigte Klimageld für die Bürger?
Sehr geehrter Herr Annen,
vor der Wahl haben alle Parteien den Bürgern das Klimageld versprochen. Darüber redet jetzt keiner mehr. Wollen Sie etwa dieses Wahlversprechen einkassieren? In Zeiten steigender Kosten wäre das fatal, zumal im nächsten Jahr der Co2-Preis steigen wird. Brechen sie dieses Wahlversprechen und ignorieren den sozialen Ausgleich durch diese Zahlung, werden Sie den Populisten noch mehr Menschen in die Arme treiben. Das ist leider ein Konjunkturprogramm für die AFD. Der Frust ist jetzt schon sehr groß in meinem Bekanntenkreis. Ich bin Rentner und komme so einigermaßen über die Runden, bei vielen Bekannten reicht das Geld aber nicht mehr bis zum Ende des Monats. Diese Bekannten haben das Klimageld schon fest eingeplant. Also sollte dieses Wahlversprechen eingehalten werden, ansonsten wird der Politik das um die Ohren fliegen. Die Wut und Enttäuschung wäre sehr groß. Bei mir im Bekanntenkreis liebäugeln jetzt schon viele mit der AFD.
MfG
S. L.
Sehr geehrter Herr L.,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Die BEG-Förderrichtlinie, die kürzlich verabschiedet wurde, ist ein bedeutender Schritt, um den Wechsel zu umweltfreundlichen Heizsystemen zu fördern. Sie bietet verschiedene Boni und Unterstützungen für den Heizungstausch und setzt sich auch für Mieter ein, um deren Belastungen zu reduzieren.
Bezüglich des Klimageldes arbeiten wir an einem System, um Gelder an Bürgerinnen und Bürger auszuzahlen. Aktuell wird an einem Verfahren gearbeitet, das pauschale Zahlungen ermöglichen soll. Eine Entwicklung hin zu einkommensabhängigen Zahlungen ist ebenfalls in Planung, erfordert jedoch noch weitere Schritte.
Die finanziellen Mittel für das Klimageld sollen aus den Einnahmen des Emissionshandels kommen. Diese Einnahmen fließen in den Klima- und Transformationsfonds, der für verschiedene Programme im Bereich der Gebäudesanierung und erneuerbaren Energien genutzt wird. Die Auswirkungen der Energiekrise haben den Einfluss der Emissionshandelssysteme auf den CO2-Preis in Deutschland stark überlagert. Als Reaktion darauf hat die Bundesregierung eine Reihe von Unterstützungsmaßnahmen ergriffen. Dazu zählen insbesondere die Energiepreispauschalen, Heizkostenzuschüsse für Wohngeldempfänger, die Wohngeldreform sowie Entlastungen durch die Verschiebung der CO2-Preiserhöhung, das 9 Euro-Ticket und die vorgezogene Abschaffung der EEG-Umlage.
Es ist klar, dass mit dem weiteren Anstieg der CO2-Preise zusätzliche Wege gefunden werden müssen, um sicherzustellen, dass Entlastungen gezielt dort ankommen, wo sie benötigt werden. Die Voraussetzung für die Auszahlung eines Klimageldes liegt jedoch zunächst in der Schaffung eines technischen Zahlungsmechanismus, der Direktzahlungen an Privatpersonen ermöglicht. Ein solcher Mechanismus war vor Beginn dieser Regierungsperiode nicht vorhanden. Die derzeitige Arbeit der Bundesregierung konzentriert sich intensiv darauf, diesen Mechanismus zu entwickeln. Diese komplexe Aufgabe erfordert Abstimmung und Planung in verschiedenen Bereichen wie Datenbeschaffung, Datenschutz und der Implementierung durch entsprechende Behörden.
Mit freundlichen Grüßen
Niels Annen