Frage an Niels Annen von Gerhard R. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Annen,
dem Kita-Landeselternausschuss wurde mitgeteilt:
Im ausgehandelten Entwurf des Staatskirchenvertrages verpflichtet sich die Stadt Hamburg zur Übernahme des kirchlichen Kita-Finanzierungsanteils.
Die Eltern müssen damit rechnen, dass die jährlichen Mehrkosten in Höhe von rund 5 Millionen Euro auf sie abgewälzt werden.
Wenn Sie sich aus finanziellen Gründen zwischen der Kirchensteuer und einem Kita-Platz entscheiden müßten: Kirchenaustritt oder Abmeldung Ihres Kindes?
Freundliche Grüße
Gerhard Reth
Sehr geehrter Herr Reth,
bitte haben Sie Verständnis dafür, dass mir die Einzelheiten des vom CDU-Senat ausgehandelten Staatskirchenvertrages nicht bekannt sind. Eines aber kann ich Ihnen ganz sicher sagen: Wir müssen in ganz Deutschland, aber auch in Hamburg dafür sorgen, dass die Kinderbetreuung weiter ausgebaut und verbessert wird. Erst vor kurzem hat der frühere finnische Ministerpräsident Lipponen hier in Hamburg über das finnische Schulsystem und die dortige Betreuung in Kindergärten, Schulen und Vorschulen berichtet. In Finnland hat man selbst in einer Phase strenger Einsparungen im Staatshaushalt die Bildungs- und Kinderbetreuungsausgaben um 16 % gesteigert. Gerade weil sich dort Beruf und Familie besser vereinbaren lassen, hat Finnland auch eine bemerkenswert hohe Geburtenrate. Es ist also alles eine Frage der richtigen Prioritäten. Wie schwierig die finanzielle Situation der Kirchen ist, davon habe ich mich gerade gestern bei einem Besuch von fünf Kirchen in Stellingen überzeugen können. Dennoch ist mein Apell an Kirche und Staat, sich nicht aus der für unsere Zukunft so wichtigen Kinderbetreuung zurückzuziehen, sondern dies zu einem Schwerpunkt auch der finanziellen Anstrengungen zu machen.
Mit freundlichem Gruß, Ihr Niels Annen
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