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Niels Annen
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Frage von Marion H. •

Frage an Niels Annen von Marion H. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Lieber Herr Annen,

herzlichen Dank für Ihre netten Zeilen. Ich glaube zu merken, wie Sie versuchen, sich geschickt um klare Antworten herumzumanövrieren. Aber vielleicht habe ich meine Fragen auch nicht konkret genug gestellt, nicht eindeutig formuliert, dies will ich jedoch gerne nachholen. Grundsätzlich ist es doch so, dass Sie meine Stimme wollen, oder? Nun, dies fordert natürlich ein gewisses Vertrauen, das ich Ihnen entgegenbringen muss und möchte. Entsprechend erwarte ich zwangsläufig eine gewisse Offenheit von Ihnen.

Vorab möchte ich es aber nicht versäumen, auf Ihre Ausführungen einzugehen, Sie schreiben: Ich bewerbe mich als ein junger Politiker mit meiner Erfahrung in der Politik und im Arbeitsleben. Neben meinen politischen Ämter habe ich wie gesagt u.a. an meinem Institut an der Uni und bei Lufthansa im Hochregallager gearbeitet.
Sie wissen doch, dass das System Deutschland komplexer ist und erheblich mehr umfasst als Parteiarbeit und Logistik, nicht wahr? Das können Sie m. E. mit den bisher von Ihnen gesammelten Erfahrungen doch nicht im geforderten Umfang abdecken. Damit will ich Ihre bisherigen Leistungen natürlich keineswegs schmälern, aber gerade in wirtschaftspolitischen Fragen, und mit diesen steht und fällt Deutschland momentan eben, bedarf es zwangsläufig der Kompetenz, auch wirtschaftliche Zusammenhänge umfassend zu verstehen. Und, ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen, dieses Wissen können Sie sich in keinem Hochregallager der Welt aneignen.

Sie schreiben weiterhin: Ich persönlich habe Zweifel, ob man wirtschaftliche Belange, wie sie schreiben "objektiv" beurteilen kann,
Ich versichere Ihnen glaubhaft, man kann, aber nur wenn man sie versteht.

Und weiter: aber seit meiner Zeit als Juso- Bundesvorsitzender pflege ich regelmäßige Kontakte mit Arbeitgebern und Gewerkschaften. Zuletzt habe ich u.a. mit dem Bundesverband der Jungen Unternehmer diskutiert.
Mit Verlaub, auch ich habe Kontakt zu beispielsweise Ärzten und diskutiere mit diesen. Trotzdem würde ich es mir nicht anmaßen, einen Patienten dadurch zu gefährden, dass ich ihm den Blinddarm zu entferne, selbst nachdem ich mir die Geschichten unzähliger Blinddarm-OP´s angehört habe. Klar kann es theoretisch gut gehen, aber viel wahrscheinlicher ist doch, dass der Patient ob meiner Unkenntnis das Ganze nicht überlebt. Das ist eben die Sache mit der Theorie und der Praxis. Wenn es nun um den Patienten Deutschland geht, dann erwarte ich als Wählerin natürlich auch, dass die Interessen von einem Kandidaten vertreten werden, der auch über umfassende praktische Erfahrung verfügt. Ich habe grundsätzlich nichts gegen Autodidakten, sehe aber Regierungsarbeit als die falsche Bühne für Experimente an, dafür ist die Sache zu wichtig und vor allem zu ernst. Wir wissen schliesslich alle, dass es um dem Patienten Deutschland derzeit nicht allzu gut bestellt ist.

Sowie: Auch wenn sie sich offensichtlich bereits eine Meinung über Parteiarbeit gebildet haben, lade ich sie gerne ein, zu einem meiner Infoständen zu kommen.
Oh, Sie täuschen sich Herr Annen, ich bin noch inmitten meiner Meinungsbildung. Vielen Dank auf für die Einladung, ich bin nur nicht sicher, ob ich dies zeitlich schaffe, daher bin ich auch sehr froh, dieses Portal für meine Fragen nutzen zu können.

Wie bereits Eingangs erwähnt nun noch die bislang offenen Fragen, hoffentlich etwas geschickter von mir formuliert:

1. Woran scheiterte es, dass Sie bislang noch immer keinerlei Abschluss haben? Was waren oder sind die Gründe dafür?
2. Wodurch könnten Sie ausschliessen, dass die von Ihnen angestrebten politischen Ziele nicht ebenso lange dauern wie Ihr Studium?

Mit freundlichen Grüße
Ihre

M. Hackl

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Antwort von
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Liebe Frau Hackl,

Gerne antworte ich ganz konkret auf Ihre Fragen: 1. Seit über fünf Jahren mache ich auf der Bundesebene Politik. Diese Tätigkeiten waren zwar nicht bezahlt - sind aber dennoch Full-Time Jobs mit 60-80 Wochenstunden, in denen ich unendlich viel gelernt habe. Natürlich hat mein Studium darunter gelitten - andererseits habe ich vieles erfahren und mitbekommen, was mir keine Universität hätte beibringen können. Deshalb habe ich meine Entscheidung nie bedauert und halte sie auch aus heutiger Sicht für richtig.

2. Beides ist, glaube ich, nicht vergleichbar. Politische Ziele zu erreichen, heißt, die Mehrheit zu überzeugen, etwas durchzusetzen und konkret umzusetzen. Das kann manchmal schnell gehen, oft aber ist es ein steiniger Weg - die SPD kann nach den letzten Jahren ein Lied davon singen. Politik braucht langem Atem und Ausdauer und Klarheit im Ziel - in jedem Fall aber Mut zur Meinung. Daher habe ich mir dieses Motto für meine Kandidatur auf die "Fahnen geschrieben".

mit freundlichen Grüßen

Ihr
Niels Annen

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