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Niels Annen
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Frage von Thomas B. •

Frage an Niels Annen von Thomas B. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Annen,

welche Initiativen sind für diese Legislatur geplant, um älteren Arbeitnehmern Chancen zu eröffnen, auch wirklich bis zum 67. Lebensjahr arbeiten zu können. Kenne mittlerweile in meinem Umfeld fast nur noch bestens Qualifizierte, die mit Mitte 50 gekündigt wurden oder im besseren Fall ab 58 in den Vorruhestand versetzt wurden. Neben der offensichtlichen Verschwendung von Erfahrungswissen sinken vor Allem die persönlichen Rentenansprüche. Auch die erforderliche finanzielle Unterstützung für studierende Kinder wird schwierig, wenn man sich wieder zu Konditionen verdingen muss wie kurz nach dem Studium. Falscher Eindruck oder ein von Ihnen wahrgenommenes Problem?
MfG

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr B.,

vielen Dank für Ihre Frage. Sie sprechen da einen wichtigen Punkt an: die Gruppe der älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist sehr vielfältig. Und viele Menschen können aus den verschiedensten Gründen nicht bis zum Renteneintrittsalter arbeiten, was, wie Sie richtig ausführen, zu finanziellen Problemen führt. Mir ist dieser Umstand sehr bewusst, und auch die SPD hat sich in ihrem Wahlprogramm damit beschäftigt, wie ältere Menschen auf dem Arbeitsmarlt besser aufgestellt werden können. Der entsprechende Teil des Programms lautet wie folgt:

"In der Arbeitswelt von morgen kommt der Weiterbildung eine Schlüsselrolle zu.
Wir brauchen deshalb eine Weiterbildungsoffensive. Bestehende Qualifizierungsangebote
sollen ausgebaut und aufeinander abstimmt werden – auch in Verbindung
mit tariflichen Strategien. Dabei geht es um eine qualifizierte, unabhängige Beratung
der Beschäftigten sowie das Recht, Weiterbildung in Anspruch nehmen zu können
und dafür auch freigestellt zu werden. Die Kosten der Maßnahmen sowie die Sicherung
des Lebensunterhaltes sollten – je nach Nutzen – fair zwischen Betrieb, Gesellschaft
und dem oder der Einzelnen aufgeteilt werden. Es muss darum gehen, allen
Beschäftigten die gleichen Chancen auf Fort- und Weiterbildung zu ermöglichen:
Frauen und Männern, Jüngeren und Älteren, Teilzeitbeschäftigten und Beschäftigten
mit Familienpflichten. Dazu gehört im Bedarfsfall auch ein Kinderbetreuungsangebot.
Wir streben eine in sich schlüssige Weiterbildungsförderung des Bundes an, die wir
gemeinsam mit den Tarifpartnern umsetzen wollen. Im Rahmen einer Nationalen
Weiterbildungskonferenz müssen die verschiedenen Weiterbildungsinstrumente
sinnvoll aufeinander abgestimmt werden. Nötig ist auch ein regionales Fachkräftemonitoring,
sowie Innovations- und Beratungszentren für Unternehmen zum Thema
Arbeiten 4.0."

Weitere Maßnahmen, wie etwa das Arbeitslosengeld Q, sollten ebenfalls älteren Arbeitssuchenden zu Gute kommen. Nicht alle diese Pläne haben es in den Verhandlungen mit den Unionsparteien in den Koalitionsvertrag geschafft. Hier finden Sie den Passus:
"Um dem Fachkräftemangel in Deutschland zu begegnen, werden wir eine Fachkräftestrategie aufbauend auf der bestehenden „Partnerschaft für Fachkräfte“ entwickeln und stellen sie auf drei Säulen: die inländischen, die innereuropäischen und die internationalen Potenziale. Im Inland setzen wir uns vor allem für eine Qualifizierung von geringqualifizierten Beschäftigten und bessere Rahmenbedingungen für ältere Beschäftigte ein."

Ich und meine FraktionskollegInnen werden uns dafür einsetzen, dass Ihre Fragen in der nächsten Legislaturperiode ernsthaft bearbeitet werden. Wir brauchen die Expertise und die Arbeitskraft der älteren Arbeitnehmer in unserem Lande und wollen uns dafür einsetzen, dass auch Unternehmen dies erkennen.

Mit freundlichen Grüßen

Niels Annen

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