Frage an Niels Annen von Martin G. bezüglich Soziale Sicherung
Guten Tag Herr Annen
ich habe eine Frage zum Thema gelebter Solidarität.
Beim s.g. Kanzlerduell am Sonntag wurden beide Kandidaten kurz gefragt ob sie privat oder gesetzlich, also solidarisch, krankenversichert sind. Beide Kandidaten ziehen es vor privat versichert zu sein und nicht am solidarischen Sozialsystem teilzunehmen. Wie ist Ihre Haltung dazu? Nehmen Sie persönlich am solidarischen System teil und wie verargumentieren Sie die Tatsache, dass die beiden aussichtsreichen Kandidaten für das Kanzleramt nicht solidarisch versichert sind, Millionen Bürger es aber müssen.
Vielen Dank für Ihre Antwort im Vorraus und viel Glück bei der Wahl
Martin Georg
Sehr geehrter Herr Georgi,
sowohl Peer Steinbrück als auch Angela Merkel waren - wenn ich mich richtig erinnere - vor ihrer Zeit als Abgeordnete oder als Mitglieder von Landes- und Bundesregierungen, als Beamte tätig. Bis heute ist es ja leider so, dass Beamte nicht Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung sind und der Staat keinen Arbeitgeberanteil, sondern Beihilfen zahlt.
Dies möchten wir Sozialdemokraten langfristig ändern, indem wir die Bürgerversicherung einführen. Mit der Bürgerversicherung soll das duale Vergütungssystem, das bei der Abrechnung einen Unterschied zwischen privaten und gesetzlich Versicherten macht, durch ein einheitliches Versicherungs- und Versorgungssystem für alle Bürgerinnen und Bürger ersetzt werden. Grundlage hierfür soll der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen sein. Als Versicherung für alle soll die Bürgerversicherung eine medizinische Versorgung garantieren, mit der alle Bürgerinnen und Bürger am medizinischen Fortschritt teilhaben können.
In meiner Zeit als Bundestagsabgeordneter habe ich mich gegen die PKV entschieden und mich freiwillig gesetzlich versichert.
Mit freundlichen Grüßen
Niels Annen
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