Frage an Nicola Beer von Max K. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

1. Was hält die FDP von den demokratischen Schulen, in denen Schüler selber entscheiden können was sie lernen wollen?

Für uns kommt es darauf an, dass Schülerinnen und Schüler durch beste Bildung die besten Startchancen erhalten - und das unabhängig davon, in welchem Bundesland sie in die Schule gehen. Dazu braucht es selbstständige Schulen, die vor Ort entscheiden können und dadurch individuell die Schülerinnen und Schüler fördern können. Es braucht kompetenzorientierte Förderung, wie in den neuen Curriculum vorgesehen - also auf Ergebnisse bei Wissen und Fertigkeiten und nicht allein auf Input. Wichtig ist es, einen verbindlichen Rahmen festzusetzen, der Lernziele und Standards festlegt bei den Wegen der Vermittlung aber Flexibilität lässt. Die Schülerinnen und Schüler müssen dabei auch das ‚Lernen‘ lernen. Das Wissen vermehrt sich immer schneller, so dass recherchieren, analysieren und bewerten immer wichtiger werden. Dies geht aber nicht ohne Orientierung hinsichtlich des Lehrstoffes - auch mit einer entsprechenden Verbindlichkeit.

2. Was hält die FDP von Hochbegabten Schulen?

Die FDP hat stets Hochbegabte an Schulen durch ein umfangreiches Konzept unterstützt. Es muss verhindert werden, dass besondere Qualifikationen von Schülerinnen oder Schüler unentdeckt bleiben und nicht ausreichend gefördert werden. Aus diesem Grund hat die FDP z.B. in Hessen die Hochbegabten-Siegel für Schulen vorangetrieben, und zwar für alle Schulformen - darunter auch Förderschulen, denn Hochbegabungen und Behinderung schließen sich nicht aus.

Für die meisten Kinder ist es dabei besser, in der Regelschule gefördert zu werden. Somit ist es wichtig, dass vor Ort am Wohnort spezielle Angebote gemacht werden, ohne dass die Schüler aus ihrem Sozialverbund herausgerissen zu werden. In Hessen beispielsweise bieten bereits über 90 Schulen entsprechende Förderprogramme an. Diese Förderprogramme gilt es weiter auszubauen, um in allen Schulgemeinden in Deutschland eine umfassende Begabten- und Hochbegabtenförderung zu etablieren. Spezielle Schulen für Hochbegabte können solch ein flächendeckendes System der Förderung vor Ort punktuell gut ergänzen aber eine breit angelegte Förderung nicht ersetzen.

Wichtig ist auch, dass das Thema Hochbegabung in die Lehrerstudiengänge integriert wird, damit Lehrerinnen und Lehrer die entsprechende Begabungen ihrer Schülerinnen und Schüler frühzeitig erkennen und so schneller Fördermaßnahmen einleiten können. Das Angebot an Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer im Bereich der Hochbegabtenerkennung muss entsprechend ausgebaut werden. Um weltbeste Bildung für jeden an allen Schulen in Deutschland anbieten zu können, bedarf es einer individuellen Förderung aller Schülerinnen und Schüler, damit jeder die besten Chancen für seine Zukunft geboten bekommt. Von Kindern mit Beeinträchtigungen und Behinderungen bis zu Hochbegabten. 

 3. Hält die FDP das Mittel Hausaufgaben pädagogischen für sinnvoll?

Die Debatte über die Abschaffung von Hausaufgaben führte in die falsche Richtung. Der Sinn von Hausaufgaben ist es, das selbstständige Arbeiten lernen von Schülern zu fördern. Darüber hinaus dienen Hausaufgaben auch als Rückmeldung an die Schüler sowie ihre Lehrkräfte, inwieweit der vermittelte Lehrstoff verstanden wurde. Hierauf muss das weitere Lernprogramm sowie die darauf abgestimmte Förderung aufbauen. Dabei besteht im Rahmen des immer mehr ausgebauten Ganztagsangebote immer mehr Möglichkeiten “Haus“aufgaben im Schulumfeld, also auch mit pädagogischen Ansprechpartnern und /oder Schulkammeraden zu erledigen. Dabei sollte die hierfür notwendige Zeit klar umrissen sein, damit am Nachmittag noch ausreichend Zeit für Freunde, Sport, Kultur und sonstige Freizeitaktivitäten bleibt. In diesem Sinne sehen wir Freie Demokraten Hausaufgaben als pädagogisch sinnvoll an.