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Nicola Beer
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Frage von Monika F. •

Frage an Nicola Beer von Monika F. bezüglich Bildung und Erziehung

Guten Tag!
Frau Beer, ich war bei zweien meiner Patenkinder bei ihrer Einschulung dabei.
Der eine der beiden kam in die Grundschule, der andere in die Gesamtschule.
Einfach supertoll waren die unterschiedlichen Einschulungsfeiern und super ist auch, dass es in dieser Grundschule sehr junge Lehrerinnen sind, die die
1. Klassen übernehmen.
Leider war kein einziger Grundschullehrer dabei.
Frau Beer, was glauben Sie ist der Grund, weshalb nur relativ wenige junge Studenten das Grundschulstudium wählen? Wie und mit welchen Möglichkeiten könnten Sie dem entgegen wirken? Wie könnte das Grundschulstudium auch für junge Studenten interesanter werden?

In der Geamtschule war das dann schon anders. Etwa die Hälfte der Lehrkräfe, die die neuen 5. Klassen in dieser Gesamtschule übernehmen sind Lehrer.
Das ist toll!
Noch besser wäre es, wenn auch in den Grundschulen etwa die Hälfte der Lehrkräfte Lehrer wären.
Vielleicht sollten während des Studiums öfter mal "Grundschulschnuppertage" oder was auch immer gemacht werden. Welche Konzepte haben Sie?

Danke für ihre Antwort und mit freundlichem Gruß Monika Frank

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau Frank,

haben Sie herzlichen Dank für Ihre Anfrage vom 26. August 2013, die ein wichtiges Thema anspricht. Gerne möchte ich kurz auf Ihre Ausführungen eingehen und Hintergründe sowie konkrete Maßnahmen darlegen.

Anlässlich meiner Schulbesuche sehe ich jeden Tag, wie wichtig, bereichernd und erfüllend es ist, Kinder und Jugendliche auf ihrem Lern- und Entwicklungsweg zu begleiten. In den letzten Jahrzehnten hat es sich im Zuge gesellschaftlicher Entwicklungen und Werthaltungen eingebürgert, dass, dass Frauen diese berufliche Perspektive auswählen und an der Grundschule überwiegend Lehrerinnen unterrichten.

In der Grundschule wird die Basis für den späteren schulischen Erfolg gelegt, sie stellt sozusagen das Rückgrat unseres Bildungssystems dar. Mein besonderes Augenmerk gilt dabei den Lern- und Arbeitsbedingungen in der Grundschule, zu denen auch eine leistungsgerechte Bezahlung gehört. Aus diesem Grund hat die Landesregierung erst kürzlich die Rektorenbesoldung an der Grundschule um eine Stufe angehoben und hierfür 4 Millionen Euro investiert. Darüber hinaus wurde durch eine Erhöhung der Deputatstunden für die Schulleitung zu einer weiteren Entlastung beigetragen.

Angesichts bestehender Notwendigkeiten zur Haushaltskonsolidierung sowie der in der Verfassung verankerten Schuldenbremse sind solche Investitionen keine Leichtigkeit – obgleich sie selbstverständlich richtig sind und bleiben.

Ein weiterer Aspekt erscheint mir in diesem Zusammenhang beachtenswert: Die jüngsten Studien zu Zielen und Werten junger Menschen und insbesondere junger Männer, lassen zudem mit der Absage an bedingungsloses Karrierestreben und einer Hinwendung zu familiären und sozialen Themen auf veränderte gesellschaftliche Tendenzen für die nahe Zukunft schließen. Im Zusammenspiel mit der o.g. Anpassung der Arbeitsbedingungen an der Grundschule und einer verbesserten und systematisierten Berufsorientierung an den Schulen ist damit zu rechnen, dass künftig möglicherweise mehr junge Männer in der Grundschule eine berufliche Perspektive sehen.

Ich danke Ihnen für Ihre Anmerkungen und Beobachtungen und hoffe, dass ich mit meinen Ausführungen meine Auffassung zu diesem Thema erläutern konnte.

Mit freundlichen Grüßen

Nicola Beer