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Nezaket Yildirim
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Frage von Pierre H. •

Unterstützen Sie 100% Erneuerbare Energie bis 2030?

Sehr geehrte Frau Yildirim,
als möglicherweise zukünftige Abgeordnete meines Wahlkreises und auch als Mensch frage ich Sie:
Vor dem Hintergrund der sich immer deutlicher verschärfenden Klimakrise, Gesundheitsfolgen des fossilen Energiesystems und sozialer Gerechtigkeit, werden Sie im kommenden Bundestag (unabhängig von Ihrer Partei/Fraktion) dafür stimmen, umgehend
- alle rechtlichen und bürokratischen Hemmnisse für den Ausbau Erneuerbarer Energien zu beseitigen
- alle schädlichen Subventionen und Steuererleichterungen für fossile Energieträger abzuschaffen und
- Bürgerinnen und Bürger, Kommunen und Unternehmen in die Lage zu versetzen, ihren Energiebedarf zu 100% bis 2030 erneuerbar und autonom zu decken?
Diese Forderungen, die neben MetropolSolar e.V. auch die Klimaunion aufstellt, gehen über das SPD-Wahlprogramm hinaus. Wie wollen Sie unter 1,5° bleiben?

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Antwort von
SPD

Lieber Herr H.,

vielen Dank für Ihre wichtige Frage.

Mit mir soll unsere Region Vorreiter im Klimaschutz werden. Klimaschutz, der Arbeit schafft und unsere Industrie umbaut – für ein anderes Leben, aber kein schlechteres. Dafür brauchen wir ein klimaneutrales Deutschland mit innovativer Wirtschaft, komfortabler E-Mobilität, mehr Schienen statt Straßen und einem Boom für erneuerbare Energien. Etwa mit Solaranlagen auf jedem Supermarkt, jeder Schule und jedem Rathaus treiben wir den Ausbau so voran, dass er dem Bedarf vorausgeht. So können wir auch schaffen, dass Strom günstiger wird. Zudem müssen wir die bürokratischen Hürden für den Ausbau der Erneuerbaren abbauen. Ich glaube, dass wir viel früher klimaneutral wirtschaften und leben können.

Ich bin froh, dass ich mit Vertreter*innen der Fridays for Future Bewegung in Bruchsal im engen Austausch stehe. Ich unterstütze die Forderungen und richte meine Politik nach dem 1,5-Grad-Ziel aus. Hierzu müssen wir konkret vor Ort unsere Ziele erreichen. Es gibt bereits Zahlen des Landkreises Karlsruhe, dass Kommunen schon weit über 2 Grad Erwärmung liegen. Unser Beitrag muss ambitionierter sein. Hierzu müssen wir endlich die Verbundgrenzen beim ÖPNV zwischen KVV/RNV überwinden. Das ist eine Grenze, die nachhaltige Mobilität in unserer Region bremst. Lasst uns Mobilität bezahlbar, verlässlich und nachhaltig machen. Ich setze mich dafür ein, dass unsere Region das 365€-Jahresticket als Modellprojekt durchführt und wir eine Mobilitätsgarantie in Stadt und Land schaffen. Nur wenn Klimaschutz alle mitnimmt und aufzeigt welche Chancen wir haben, dann können wir Vorreiter werden. 

Auf die Union dagegen ist beim Klimaschutz kein Verlass: Lobbyinteressen first, Klimaschutz second. Es fehlt der Wille zur Veränderung. Das sieht man schon daran, dass sie den Strombedarf als in Zukunft gleichbleibend berechnen – unrealistisch und gefährlich.

Wir brauchen jetzt echten Klimaschutz und den sozialen Ausgleich.