Frage an Nebahat Güçlü von Marcus O. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Güçlü,
nach dem Gleichstellungsgesetz darf man angeblich wegen seines Alters keine Benachteiligungen erfahren. Wie kann es da sein, daß Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst mit zunehmendem Alter mehr Urlaubstage als jüngere Mitarbeiter erhalten ?
Vielen Dank vorab
Mit besten Grüßen
Marcus Oehler
Sehr geehrter Herr Oehler,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Urlaub wird für ArbeitnehmerInnen gewährt, damit sie ausreichend Zeit zur Erholung haben. Deshalb muss korrekterweise auch von Erholungsurlaub gesprochen werden (§ 26 TVöD). Dabei wird davon ausgegangen, dass sowohl jüngere als auch ältere Menschen mehr Zeit zur Erholung brauchen. Das scheint mir eine medizinische Grundlage und Berechtigung zu haben. Deshalb bekommen Minderjährige gemäß Jugendarbeitsschutzgesetz mehr Mindesturlaub, gestaffelt nach Alter 25-30 Werktage, als Erwachsene nach dem Bundesurlaubsgesetz (mindestens 24 Werktage). Die Tarifparteien haben die Möglichkeit günstigere Vereinbarungen abzuschließen. Für den TVöD bedeutet das 26-30 Arbeitstage je nach Alter für Erwachsene.
Ich gehe davon aus, dass es gerechtfertigt ist, aufgrund unterschiedlicher Erholungsanforderungen bei Jugendlichen und bei Älteren diesen Unterschied zu den "Mittelalten" zu machen, so dass ich keinen Verstoß gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz erkennen kann.
Herzliche Grüße
Nebahat Güclü
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