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Nam Duy Nguyen
DIE LINKE
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Frage von Annett N. •

Es gibt Ja und Nein zu inklusiven Unterricht gemäß UN-BRK. Die Familie/Betreuer sollten entscheiden können, welcher Weg zum Kind passt. Wo entwickelt sich Bildung hin?

Guten Tag,

Wird inklusive Kita/Schule stärker werden, damit Hochbegabte, besondere Talente (Künstler, Sportler etc.) und Behinderte wirklich integriert werden? Es würde die echte Selbstverständlichkeit von Unterschieden in der Gesellschaft fördern.

Gleichzeitig bedarf es unbedingt auch das Schützende einer besonderen Kita/Schulform. Werden diese bestehen bleiben?

Vielen Dank

Annett N.

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Antwort von
DIE LINKE

Die Linke setzt sich für eine umfassende Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention von der Kita bis zur Hochschule ein - sowohl in Deutschland als auch Sachsen. Die UN-Staatenprüfung ergab erst im Oktober 2023 wieder, dass Deutschland dem Rechtsanspruch auf inklusive Bildung gemäß Artikel 24 UN-BRK nicht gerecht wird. Die Etablierung eines inklusiven Schulsystems ist in den Bundesländern unterschiedlich weit, Sachsen zeichnet sich allerdings durch starke Bildungsungleichheit und ein Festhalten am Förderschulwesen aus. Der Anteil der Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderungsbedarf steigt außerdem immer weiter an. Solange die Schulstrukturen in traditioneller Weise beibehalten werden, wird auch das Bemühen um inklusiven Unterricht ausgebremst. Sonderpädagogische Fachkräfte verbleiben beispielsweise in Förderschulen, obwohl sie an inklusiven Schulen für einen bedarfsgerechten Unterricht dringend benötigt werden. 

Wir setzen uns für umfassende Bildungsgerechtigkeit ein und wollen den Ausbau von inklusiven Kitas und Gemeinschaftsschulen für alle Kinder fördern – unabhängig von sozialer Herkunft, Migrationsgeschichte oder Behinderung. Dort sollen alle Kinder entsprechend ihrer Interessen und Fähigkeiten gefördert werden und selbstverständlich werden dort behinderungsbedingte Bedarfe berücksichtigt. Oberstes Prinzip einer solchen Bildungsreform ist immer das Wohlergehen und der Lernerfolg der Kinder. Kein Kind darf auf der Strecke bleiben! Reformen müssen darum behutsam und transparent erfolgen und wissenschaftlich begleitet werden, um jederzeit nachbessern zu können. Wir wollen beispielsweise Förderschulen nicht abrupt abschaffen, sondern sie schrittweise überflüssig machen. Dafür sollen sie zunächst geöffnet und allmählig zurückgebaut werden, damit die sonderpädagogische Expertise in den Betrieb aller Schulen eingebunden werden kann. Mit einem Zwei-Lehrer*innen-Prinzip, multiprofessionellen Teams, kleineren Klassen und einer dem Förderungsbedarf angepassten Klassenbildungsverordnung setzen wir Rahmenbedingungen für Inklusionserfolge. Allen angehenden Lehrer*innen sollen bereits im Studium inklusionspädagogische Inhalte vermittelt und das Wissen in regelmäßigen Weiterbildungen vertieft werden. 

Eine Schule für alle muss schließlich auch für alle Kinder zugänglich sein, wir setzen uns für den konsequenten Abbau von vielfältigen Barrieren ein. Dies bezieht sich nicht nur auf die baulichen Gegebenheiten, sondern auch auf eine umfassende Ausstattung, wie zum Beispiel auch mit digitalen Medien und Technologien. Indem diese unter Berücksichtigung medien- und inkusionspädagogischer Expertise in den Unterricht integriert werden, können auch Kinder mit Sinneseinschränkungen davon profitieren. Auch die Deutsche Gebärdensprache wollen wir an Schulen stärken, indem sie als Fremdsprache anerkannt und als Lehrangebot in den Rahmenlehrplänen verankert wird. 

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