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Nadine Mai
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Frage von Gabriela P. •

Wie geht es weiter mit den steigenden Mietpreisen in Wedel?

Sehr geehrte Frau Mai,

mir machen die immer weiter steigenden Mieten in Wedel große Sorgen. Wer kann sich noch leisten, einen Umzug zu planen? Selbst die Genossenschaften nehmen Wohnkosten, die für ein normales Einkommen schon eine große Belastung darstellen. Brauchen wir nicht endlich ein Eingreifen der Politik?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Liebe Frau P.,

auch mir machen die Wohnkosten große Sorgen. Durch sinkende Zinsen ist der Wohnmarkt zur Spielwiese der Spekulation geworden. Ich habe in Wedel lange gelebt und die Fehlentwicklungen, u.a. die Privatisierung freier Flächen, stets angemahnt. In Uetersen, wo ich nur lebe, passiert unter einer Mehrheit von CDU/FDP und Freien Wählern dasselbe. Bauen, Bauen, Bauen reicht nicht als Rezept gegen steigende Mieten. Wir brauchen auch eine konsequente und entschiedene soziale Entwicklung von Flächen gemeinsam mit den Investor*innen, Kommunen und Genossenschaften: Vor allem bezahlbare, grünes Wohnen für junge Menschen, Familien und Ältere Mitbürger*innen. Diese brauchen Anreize, große Häuser und Wohnungen zu angemessenen Preisen an jüngere Generationen zu verkaufen/zu vermieten. Auf Bundesebene kann hier mit einer Reform des Steuerwesens viel entschieden werden. Allein habe ich keine Hoffnung, dass die Freien Liberalen sich hierfür engagieren werden.

Mit dem Vorschlag "Alt tauscht für Jung" haben wir Grüne in SH hier schon Grundlagen erarbeitet. Auch ein Wohnraumschutzgesetz ist in Eckpunkten von uns vorgelegt. Die Landesregierung soll nach unserem Wunsch durch mehr Förderung von sozialem Wohnungsbau, die Stärkung von privaten Genossenschaften, die Verlängerung von Bindungsfristen und die Wiedereinführung der Kappungsgrenze die Preisentwicklung besser steuern. Auch Kommunen beim Vorkaufsrecht und der Entwicklung eigener Flächen zu unterstützen, ist uns wichtig. Ein Wohnraumschutzgesetz soll v.a. in den touristischen Regionen, zu denen auch Wedel gehört, vor Spekulation schützen. Auch mehr gemeinnütziger Wohnungsbau und die Förderung von selbstgenutztem Eigentum schützen langfristig vor Preisexplosion. In Wedel sind wir gefordert, alle Bebauungspläne dem Ziel bezahlbaren Wohnraums unterzuordnen und entsprechende Änderungen zu verabschieden. Dafür stellt auch die Kommunalwahl im kommenden Jahr die Weichen.

Vielen Dank für Ihre Frage,

 

Nadine Mai