Frage an Myriam Kalipke von Lorenz Z. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Grüß Gott Frau Kalipke,
Wieso liegt ihr Fokus auf Schweine und Geflügel? In unserem Kreis wie auch in Bayern liegt doch der Schwerpunkt auf der Milchkuh und entsprechend sind die meisten Emissionen von denen ausgehend.
Ich bin sehr beeindruckt von Ihrem Fachwissen bzgl. der Tierhaltung. Woher haben Sie dieses?
Danke für die Nachfrage! Da hab ich mich falsch ausgedrückt. Das waren schlichtweg relativ neue Studien, die ich aktuell gelesen habe. Insbesondere diese Arbeit aus Leuven mit den Hühnern fand ich persönlich total spannend, deswegen ist mir das so lebendig im Gedächtnis geblieben. Beim Milchvieh gibt es interessante Algorithmen bei der Lahmheitsbeobachtung oder die funkgestützte, interne Messung des Pansen-pH-Wertes (aus Cirencester stammt dazu ein Paper, welches besagt, das sich nach der Verringerung der verdaulichen Energie der pH-Wert erhöht hat, die Kühe nachts mehr Nahrung zu sich nahmen und dies dem Landwirt eine Ersparnis von £ 6000 innerhalb von drei Wochen einbrachte). Das sind messbare und direkte Erfolge, die das Tierwohl erhöhen, aber sich auch im echten Erlös des Landwirtes niederschlagen. Oder ganz doof: das Gelbkörperfolikelhormon, welches ich mit einer vernünftigen Messung am Hals oder dem Bein für eine höhere Befruchtungsrate der Milchkuh nutzen kann. Wenn wir speziell die Emissionen der Milchkuhhaltung angucken, fällt mir spontan die Reduzierung der CO2e-Werte, z. B. durch Einsatz von Aminosäuren, ein. Aber auch Reduzierungen von Ammoniak und Methan durch verbesserte Dunglagerung, -behandlung und -ausbringung. Das sind alles Themen, die mich unheimlich interessieren und ich verschlinge alles, was mir unter die Finger kommt. Ich freue mich, dass Sie nachgefragt haben.
Einen schönen Tag für Sie!
Ihre Myriam Kalipke
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