Wie stehen Sie zum großflächigen Anbringen von Wahlwerbungsaufklebern im öffentlichen Raum? Ist das nicht praktizierte Umweltverschmutzung?
Sehr geehrter Herr B.,
leider hatte ich Ihre Frage damals übersehen. Jetzt gerne eine Antwort:
Die Aufkleber werden von uns produziert und vor allem an Infoständen ausgegeben. Wir weisen dabei immer daraufhin, dass sie bedacht und nicht wahllos angebracht werden sollen. Zum Beispiel vornehmlich an Ampel- und Laternenmasten.
Als LINKE nehmen wir keine Parteispenden von Unternehmen an. Im Gegensatz zu allen anderen Parteien. In Berlin haben z.B. Grüne, SPD, FDP und CDU üppige Wahlkampfspenden von großen Immobilienkonzernen erhalten. Entsprechend haben diese Parteien das Geld zahlreiche große Werbetafeln zu mieten und darüber ihre Inhalte zu verbreiten. Wir müssen da auf andere Mittel zurückgreifen, um der Immobilienlobby nicht das Feld zu überlassen.
Allerdings haben wir dieses Jahr auch weniger auf Aufkleber gesetzt. Wir konnten uns hingegen dieses mal Großflächenplakate leisten, die Sie in diversen U-Bahnstationen bewundern können. Wir können uns das leisten, weil wir mit allen unseren Abgeordneten, Verordneten und Amtsträgern eine Vereinbarung geschlossen haben, die sie verpflichtet einen großen Teil ihrer Einkünfte an die Partei abzuführen. Unsere Abgeordnete behalten dadurch nur ungefähr so viel Geld, wie sie im Öffentlichen Dienst verdienen würden. BVV-Verordnete führen die Hälfte ihrer Aufwandsentschädigung ab. Das hat nicht nur den Effekt, dass unsere Abgeordneten nicht die Bodenhaftung verlieren, sondern ermöglicht uns, solche Plakatflächen zu mieten und trotzdem unsere Unabhängigkeit zu erhalten. DIE LINKE ist nicht käuflich! Sie ist aber wählbar! Zum Beispiel am 12. Februar.
Mit herzlichen Grüßen
Moritz Wittler