Wie stehen Sie zur Altersarmut? Wie kann es sein dass nach über 40 Jahren Arbeit eine Rente gezahlt wird die nicht zum Leben reicht.
Ich persönlich werde voraussichtlich bei Renteneintrittsalter trotzt privater Vorsorge nicht in der Lage sein mir eine Wohnung zu mieten. Allein erziehend auf Teilzeit war nie genug Geld für Vorsorge da. Wie soll das werden? Soll die 60iger Generston in 5 bis 8 Jahren obdachlos auf der Straße sitzen? Was für ein Respekt vor der arbeitenden Bevölkerung. Was sagen Sie dazu?

Sehr geehrte Frau O.,
Ich danke Ihnen für Ihre wichtige Frage.
Insbesondere Frauen, Alleinerziehende und Menschen mit unterbrochenen Erwerbsbiografien sind von Altersarmut bedroht. Wer jahrzehntelang gearbeitet, Kinder erzogen oder Angehörige gepflegt hat, darf im Alter nicht in finanzielle Not geraten. Unser Rentensystem muss sicherstellen, dass alle Menschen im Alter ein würdevolles Leben führen können. Deshalb setze ich mich für eine armutsfeste und gerechte Rente ein, die eine garantierte Mindestsicherung gewährleistet. Kindererziehung, die Pflege von Angehörigen und gesellschaftliches Engagement sind wertvolle Leistungen, die stärker in der Rentenberechnung berücksichtigt werden müssen. Da Alleinerziehende die Arbeit von zweien leisten, soll dies auch gesetzlich entsprechend berücksichtigt werden. In Deutschland liegt die Differenz zwischen der niedrigsten und der höchsten gesetzlichen Rente derzeit bei rund 2300 € im Monat. Meiner Meinung nach müssen wir diese Rentenschere begrenzen. Wenn jemand während seines Erwerbslebens aufgrund von verschiedenen Umständen weniger verdient hat, sollte sich das nicht bis zum Lebensende durchziehen. Ein gerechteres Rentensystem sorgt dafür, dass jeder Mensch nach einem arbeitsreichen Leben abgesichert ist.
Wie Sie erwähnt haben, ist ein weiteres großes Problem der angespannte Wohnungsmarkt. Deshalb setze ich mich für bedarfsgerechten Wohnraum ein. Eine Möglichkeit besteht darin, leerstehende Gewerbegebäude in Wohnraum umzuwandeln und Wohnkonzepte zu fördern, die das gemeinschaftliche Miteinander stärken. Ein bewährtes Modell ist der soziale Wohnbau nach Wiener Vorbild: Kommunen können durch Rückkauf und Neubau von Wohnungen langfristig stabile Mieten gewährleisten und so bezahlbaren Wohnraum für alle schaffen.
Ich werde mich dafür einsetzen, dass Altersarmut bekämpft wird, dass Wohnen bezahlbar bleibt und dass jeder Mensch im Alter mit Sicherheit und Würde leben kann.