Frage an Monika Lazar von Angelika H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Lazar,
die Winterferien in Sachsen sind vorbei. Die Lehrerschaft will es sich nicht nehmen lassen, für Lohnerhöhungen von 8 % zu streiken, so wie auch vor den Schulferien. Geschürt werden diese Forderungen mit Lohnvergleichen aus Bundesländern wie Baden-Würthemberg.
Wäre es nicht angesichts der Staatsverschuldung an der Zeit, zentral für eine einheitliche Bezahlung der Lehrer ohne Verbeamtung in der BRD zu sorgen? Es darf nicht sein, dass Lehrer in Sachsen ausgebildet werden und weg gehen - der Bezahlung und Verbeamtung wegen. Welch eine Moral! Ich meine dabei die der Lehrer und die des Staates BRD.
Verfällt Kultur und Bildung, gibt es mehr Ziellose, Arbeitslose, Extremisten.
Mit freundlichen Grüßen
Angelika Hörner
Liebe Frau Hörner,
die Abwanderung von gut ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern in andere Bundesländer ist tatsächlich ein Problem. Die von Ihnen vorgeschlagene bundeseinheitliche Bezahlung ist allerdings nicht möglich, da Lehrerinnen und Lehrer entweder Landesbeamte oder Angestellte der Länder sind. Damit unterliegt die Bezahlung den jeweiligen Landesregelungen. Da die Kulturhoheit bei den Ländern liegt, ist eine bundeseinheitliche Bezahlung nicht möglich. In unserem gemeinsamen Heimatland Sachsen sind die Lehrerinnen und Lehrer wenigstens nicht verbeamtet.
Selbst wenn, wie von Bündnis 90/Die Grünen lange gefordert, alle Lehrerinnen nicht mehr verbeamtet würden, müssten alle Länder in der Tarifgemeinschaft der Länder Mitglied sein und sich auf eine einheitliche Vergütung mit den Gewerkschaften einigen. Auch hier hätte der Bund keinen Einfluss und es wäre wegen der Tarifautonomie auch nicht gesetzlich zu regeln.
Viele Grüße
Monika Lazar