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Monika Lazar
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Frage von Torsten K. •

Frage an Monika Lazar von Torsten K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Frau Lazar,

Sie treten in Leipzig als Direktkandidat zur Bundestagswahl an. Zur Zeit liegt die Arbeitslosenquote in Leipzig bei circa 15%. Was wollen Sie tun, um die Arbeitslosenquote zu senken?

Mit freundlichen Grüßen

Torsten Kleber

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Kleber,

soziale Gerechtigkeit gehört zu meinen politischen Schwerpunkten. Ich möchte, dass alle am gesellschaftlichen Leben teilhaben können und nicht durch finanzielle Not ausgeschlossen werden. Dazu ist auch wichtig, dass genügend angemessen bezahlte Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. Ich bin überzeugt davon, dass neue Jobs geschaffen werden können, in Leipzig bzw. Sachsen und bundesweit. Bündnis 90/Die Grünen engagieren sich stark dafür, dass hierzu endlich die Weichen gestellt werden.

In fünf Jahren könnten allein in Sachsen 80.000 neue Arbeitsplätze entstehen, wenn der Staat an den richtigen Stellen investieren würde. Dabei ist z.B. der Bildungsbereich wichtig, dort tut die sächsische Landesregierung zu wenig. Bildungsinvestitionen können neue Jobs für LehrerInnen, BetreuerInnen, ProfessorInnen, KindergärtnerInnen usw. ermöglichen und zugleich das Bildungsniveau erhöhen - für den Wirtschaftsstandort Sachsen ein zusätzliches Plus! Die Automobilbranche muss sich ökologisch ausrichten, wenn sie zukunftsfähig sein will. Sinnvoll wäre z.B. ein Marktanreiz- und Forschungsprogramm, um Energieeffizienz und CO2-Einsparungen zu fördern. Auch hier zeigt die sächsische Staatsregierung sich bisher nicht innovativ. In der Landwirtschaft sehe ich große Chancen in Ökolandbau und Öko-Verarbeitung. Die Biolandwirtschaft bringt besonders viele neue Arbeitsplätze hervor. Umwelttechnologie wird weltweit nachgefragt, Erneuerbare Energien sind ein Wachstumsmarkt. Wir wollen Sachsen neben der Solarindustrie auch zu einem führenden Standort für Wind-, Geothermie- und Biogasindustrie entwickeln. Viel Verbesserungsbedarf gibt es außerdem in der Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Sachsen. Würde dort mit Ressourcen effizienter und umweltschonender umgegangen, könnten Kosten gespart und Abfälle vermieden bzw. sinnvoll wiederverwertet werden. Wer Teile der Produktion auf erneuerbare Rohstoffe umstellt, schafft neue Jobs und reduziert den Umweltverbrauch. Das rechnet sich für die gesamte Wirtschaft. Auch in vielen traditionellen Wirtschaftszweigen wirken sich Investitionen in den Umweltschutz positiv aus, z.B. im Stahl- und Maschinenbau, der elektronischen Industrie und besonders im Baugewerbe. So müssen etwa Gebäude dringend energieeffizient saniert werden - aus ökologischen Gründen ebenso wie aus finanziellen. Denn wer seine Nebenkostenabrechnung ansieht, kennt die ständigen Preissteigerungen, die nicht mehr hinnehmbar sind.

In Sachsen, und damit auch in Leipzig als einer der größten Städte des Bundeslandes, liegt ein großes und bisher ungenutztes Potenzial an Arbeitsplätzen brach. Bündnis 90/Die Grünen will die richtigen Anreize schaffen, damit diese Jobs bald tatsächlich zur Verfügung stehen. Eine strategische Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik brauchen wir nicht nur in Sachsen, sondern überall. Mit dem Konzept eines "Green New Deal" wollen wir bundesweit eine Million neue Jobs schaffen. Wie wir uns das vorstellen, können Sie hier nachlesen:
http://www.gruene.de/einzelansicht/artikel/1-million-neue-jobs.html

Mit freundlichen Grüßen
Monika Lazar