Frage an Monika Lazar von Torsten Z. bezüglich Jugend
Sehr geehrte Frau Lazar,
an Schulen (Hort) und Kindertageseinrichtungen wird an verschiedenen Tagen die Einrichtung geschlossen. Ebenso ist in den Sommerferien der Schulhort für 3 Wochen (manchmal 2 Wochen) geschlossen. Wenn beide Elternteile arbeiten, bringen diese Schließzeiten häufig Probleme um Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Auch bekommt man eine Ferienzeit-Urlaubsplanung aufgedrängt, die sich nicht (immer) mit dem Beruf vereinbaren lässt. Manche Firmen machen Betriebsferien, die durchaus zu einer anderen Zeit sein können, als der Schulhort geschlossen hat.
Dass die Träger der Einrichtung dafür sorgen sollen, dass die Kinder betreut werden hilft nicht weiter. Die Kinder werden in andere Einrichtungen gesteckt, was dem Verlangen nach einem stabilen Umfeld entgegen wirkt.
Warum ist es nicht möglich, dass Kinderbetreungseinrichtungen (Hort, Kindergarten) wie in der DDR an jedem Arbeitstag (Mo-Fr) zur Verfügung steht? Es kann nicht sein, dass Träger von Kindertageseinrichtungen wegen Fortbildungsmaßnahmen die Einrichtung komplett 2 Tage schließen. Leider hat die Politik diese Verantwortung von sich auf die Träger übertragen, diese scheinen damit aber teilweise überfordert zu sein. Es wäre schön, wenn die Gesetze entsprechend angepasst werden, um Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern. Auch Ihnen ist sicherlich bekannt, dass Kinder die Zukunft einer Gesellschaft sind und derzeit leider sehr viel dafür getan wird, um zu verhindern das mehr Kinder geboren werden.
Mit freundlichen Grüßen
Torsten Zumpf
Sehr geehrter Herr Zumpf,
ich stimme Ihnen zu: Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Wir müssen deshalb ein Klima schaffen, in denen Kinder willkommen sind und Eltern für die vielfältigen Anforderungen des Berufs- und Familienlebens ausreichende Unterstützung erhalten. Dazu gehört für Bündnis 90/Die Grünen alles, was die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessert. Wir fordern eine qualitativ hochwertige, verlässliche, ganztägige Betreuung für alle Kinder bis zum 12. Lebensjahr. Dabei müssen Bund und Länder zusammenwirken, da die gesetzgeberischen Kompetenzen auf die Ebenen verteilt sind. Zu dem Thema haben wir in dieser Wahlperiode mehrere parlamentarische Anträge im Bundestag eingebracht. Leider konnten wir sie aufgrund fehlender politischer Mehrheiten bisher nicht durchsetzen. Doch wir bleiben dran. In unserem Wahlprogramm weisen wir wieder auf die Notwendigkeit besserer Betreuung und Bildung hin. Auch sind wir der Meinung, dass es einen Rechtsanspruch darauf für jedes Kind geben muss. Ihre Erfahrungen mit dem Hort zeigen einmal mehr, dass sonst nicht überall für Kinder und Eltern praktikable Lösungen geschaffen werden. Weitere Infos über unsere Vorschläge zu einer guten Familienpolitik finden Sie hier: http://www.gruene-bundestag.de/cms/familie/rubrik/11/11294.familie.html
Mit freundlichen Grüßen
Monika Lazar