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Monika Grütters
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Frage von Catharina A. •

Frage an Monika Grütters von Catharina A. bezüglich Kultur

Sehr geehrte Monika Grütters,

ich schätze durchaus Ihren Einsatz für die Kulturlandschaft. Doch bleiben bei bisherigen Soforthilfe-Möglichkeiten Tausende, Hundertausende Künstler und Soloselbständige auf der Strecke. Ich spreche hier u.a. für die Veranstaltungsbranche mit Ihren Musikern, Bands, Tontechnikern, Eventagenturen, Künstleragenturen, Dj's, Bookern, Künstleragenten, Fotografen, Hochzeitsplanern und vielen mehr. In unseren Branchen ist die "freie Mitarbeit" normal. Kein Auftragsgeber kann sich die Anstellung von Künstlern leisten mit Ausnahme der ohnehin schon subventionierten Kulturhäusern. Die Hilfspakete greifen in unserem Metier nur selten. Ich möchte schon gar nicht mehr auf die Soforthilfe hinweisen, die ja zur Deckung der Betriebsausgaben verwendet werden sollte. Ich möchte von der Umsatz-Realität dieser Branche sprechen. Wir generieren im Sommer Umsätze, die uns durch das ganze Jahr tragen müssen. Wir müssen unsere persönliche Miete, Krankenkasse und vieles mehr decken. Dies wird in den meisten Fällen durch Hartz absolut nicht möglich sein. Warum ist es nicht denkbar, eine Art Kurzarbeitergeld für uns Akteure zu generieren? Es könnte doch durch Datenabgleich mit dem Finanzamt einfach sein, unsere Letztjahresumsätze zu ermitteln. Darüberhinaus wäre dies auch eine Variante die wenig Betrugspotential hätte. Wäre das nicht eine Idee, die realisierbar ist und unser Überleben ermöglicht? Ich bin selbst betroffen und vermittle hochkarätige Musiker und Dj's auf Events in Berlin und ganz Europa. Es verbleiben mir, dank persönlicher Rücklagen noch ein paar Monate, die ich überbrücken kann - bevor ich mein Unternehmen aufgeben muss. Und ich spreche hier im Namen von vielen Kollegen und Kolleginnen.

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Amann,

vielen Dank für Ihre Frage. Ich darf Sie grundsätzlich auf meine Antworten auf die anderen Fragen vom 06. Juni 2020 verweisen. Hinsichtlich Ihrer Idee eines Kurzarbeitergeldes möchte ich anmerken, dass eine derartige Sonderbehandlung der Selbständigen im Kunst – und Kulturbereich mit Sicherheit Unverständnis bei vielen Selbständigen anderer Branchen auslösen würde. Diese Ihre Idee und Frage müsste daher gemeinsam mit anderen Branchen oder Gewerkschaften an das Bundesozialministerium, BMAS, gerichtet werden. Schon für die jetzt bestehenden Regelungen und auch die Ausstattung des Neustart-Programms für die Kultur in Höhe von einer Milliarde Euro haben wir bei Finanz, Haushalts- und Arbeitsmarktpolitikern lange und ausdauernd werben müssen. Deshalb bin ich froh, dass es gelungen ist, entsprechende Mittel zur Verfügung zu stellen, die einen wichtigen Beitrag leisten, die kulturelle Infrastruktur Deutschlands zu erhalten. Sie ist und bleibt die Grundvoraussetzung, um wieder Arbeitsmöglichkeiten für Künstlerinnen, Künstler und Kreative bundesweit zu schaffen.

Mit freundlichen Grüßen

Monika Grütters

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