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Monika Grütters
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Frage von Marko P. •

Frage an Monika Grütters von Marko P. bezüglich Tourismus

Liebe Frau Grütters,

zunächst einmal vielen Dank für die
Beantwortung.

Aber ich verstehe Ihre Antwort nicht ganz. Wieso bitte sollen Arbeitsplätze in Deutschland in Gefahr sein, wenn Emirates eine ZUSÄTZLICHE Direktverbindung anbietet? Da würden doch eher zusätzliche Arbeitsplätze hier in Berlin geschaffen werden. Die Frage ist doch eher, warum der Bund nicht in der Lage ist, die Lufthansa zu bewegen, die Hauptstadt anständig mit Direktverbindungen zu versorgen, sodass ausländische Gesellschaften hier die Versorgung übernehmen müssen. Soviel ich weiss, ist die Lufthansa Sache des Bundes, nicht des Senates von Berlin. Es ist mir neu, dass Investitionen ausländischer Unternehmen in Deutschland, und nichts anderes wäre doch diese Eirichtung (durch anfallende Gebühren, Personalkosten für Bodenpersonal usw.) von der Politik kritisch gesehen würden. Wieso muß die Zahl der Flugverbindungen beschränkt werden?

Teilen Sie im übrigen meine Einschätzung, dass die u.a. von Herrn Diepgen gegen den Willen vieler Experten durchgesetzte Entscheidung zugunsten Schönefelds zum großen Teil Schuld an Verzögerungen und Einschränkungen ist, und wir mit Sperenberg wahrscheinlich schon heute ein funktionierendes Drehkreuz hier hätten, mit Nachtflugverkehr und allem

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Preuß,

es besteht grundsätzlich die Möglichkeit, dass mit der Genehmigung weiterer Verbindungen für Emirates, die Fluglinie in die Lage versetzt wird, Umsteigevorgänge und damit Passagiere von den deutschen Drehkreuzen (z.B. Frankfurt) nach Dubai abzuziehen. Der Standort Dubai verfügt aufgrund der Politik der Vereinigten Arabischen Emirate bereits jetzt über recht große Kostenvorteile, die sich mit der Möglichkeit der weiteren Umleitung von Passagierströmen über Dubai noch stärker auswirken könnten. Dies muss die Bundesregierung im Rahmen ihrer Zuständigkeit für die gesamtdeutschen Interessen im Blick behalten.

Für Berlin wäre natürlich ein positiver Effekt zu erwarten, deshalb unterstütze ich es, dass möglichst viele Direktverbindungen in Berlin geschaffen werden. Die Lufthansa ist auch nicht Sache des Bundes: seit 1997 ist die Lufthansa vollständig privatisiert. Demgegenüber ist es die ureigenste Aufgabe des Berliner Senates, den Wirtschaftsstandort Berlin für den nationalen wie internationalen Wettbewerb zu rüsten und darüber hinaus auch in der Wirtschaft für den Standort Berlin zu werben. Genau dies hat der Berliner Senat jedoch in der Vergangenheit nicht überzeugend getan. Im Gegenteil: der Senat hat zusätzliche Unsicherheiten zu verantworten, zumindest was die rechtzeitige Fertigstellung und Anbindung des Flughafens an das Umland betrifft. Dies könnte dazu beigetragen haben, dass sich die „Emirates“ gegen Berlin entschieden haben und auch die Lufthansa nicht überzeugt werden konnte, in ihrer Strategie zumindest mittelfristig größeren Wert auf die Entwicklung des Hauptstadtflughafens zu legen.

Hinsichtlich ihrer Frage, wie eine Flughafenentwicklung in Sperenberg verlaufen wäre, möchte ich nicht Stellung nehmen. Hypothetische Fragen dieser Art lassen sich einfach nicht seriös beantworten, weil ein solches Projekt von einer großen Anzahl von Faktoren beeinflusst wird. Diese lassen sich nicht jeder einzeln exakt einschätzen, zumal sie sich teilweise gegenseitig bedingen.

Mit freundlichen Grüßen

Monika Grütters

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