Sehr geehrte Frau Broux, die EU erließ bzgl. Naturschutz Rahmenrichtlinien (z.B. Waldstrategie). Halten Sie diese für wirksam? Wenn ja, wie würden Sie das nachweisen? Oder sind Verbesserungen nötig?

Hallo Marina, das Europäische Parlament schreibt auf seiner Seite dazu dies hier: Fast 30% der Gebiete des Netzes „Natura 2000“ sind Wälder. In der EU sind etwa 182 Mio. Hektar mit Wald bedeckt, was etwa 43% ihrer Landfläche entspricht. Daher sind auf den Schutz der Wälder verschiedene Maßnahmen ausgerichtet. Mit der Holzverordnung (Verordnung (EU) Nr. 995/2010) wird festgelegt, welche Auflagen von Marktteilnehmern erfüllt werden müssen, die Holz und Holzerzeugnisse in der EU in Verkehr bringen. Mit ihr wird die Bekämpfung des Handels mit illegal geschlagenem Holz und illegalen Holzprodukten angestrebt, indem zentrale Verpflichtungen vorgegeben werden und zum ersten Mal das Inverkehrbringen von illegal geschlagenem Holz und illegalen Holzprodukten untersagt wird. Im September 2013 wurde eine Mitteilung der Kommission mit dem Titel „Eine neue EU-Forststrategie: für Wälder und den forstbasierten Sektor“ angenommen. In einem Halbzeitbericht über die Fortschritte bei der Umsetzung der EU-Forststrategie wurde geschlussfolgert, dass bei der Erreichung der Ziele für 2020 beträchtliche Fortschritte erzielt worden sind.     

Wie wir jedoch wissen, muss der illegale Holzschlag noch stärker bekämpft und die Kontrollen der Holzprodukte verstärkt werden, Straftaten konsequent verfolgt und mit einem höheren und europaweit einheitlichen Strafmaß bestraft werden. Zudem brauchen wir noch mehr Naturschutzgebiete und Nationalparks um den Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu schützen. 

Ich habe u.a. im Herbst 2023 mit einem Vortrag der Wohllebens Waldakademie auf die Dringlichkeit eines verstärkten Schutzes unserer Wälder aufmerksam gemacht. Schutz im Sinne von, dass der Mensch den Wald in Ruhe lassen soll. Wälder sorgen nicht nur für gute Luft und ein besseres Klima sondern dienen als Süßwasserspeicher und sorgen mit ihren Verdunstungen für Abkühlung und wichtige Niederschläge. Um der Zerstörung der Wälder entgegen zu wirken, müssen wir aufklären und sensibilisieren, wie wertvoll Wälder und damit der Rohstoff Holz ist. Holzmöbel sollte man daher z.B. lieber nachhaltig und Secondhand kaufen und besser nicht von einem billig Einrichtungskonzern, für Papier und Klopapier klima- und umweltfreundliche Alternativen verwenden. 

Zudem ist es mir ein dringendes Anliegen die bio-veganen Landwirtschaft zu fördern, mit welcher der Flächenverbrauch für Weiden und Tierfutteranbau reduziert würde. Flächen, die wir wieder der Natur überlassen könnten.