Portrait von Michael von Abercron
Michael von Abercron
CDU
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Michael von Abercron zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Alexander H. •

Frage an Michael von Abercron von Alexander H. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Dr. von Abercron,

Sie haben auf Fragen geantwortet, die ich nicht gestellt habe, und Fragen nicht beantwortet, die ich gestellt habe. Erwarten Sie deshalb von mir nicht Lob und Anerkennung für Ihre Antwort. Nennen Sie bitte auch hier alle Quellen und Fachleute mit Namen, die Sie als Expertise für Ihre Entscheidungsfindung zum Masernschutzgesetz herangezogen und mir in dem E-Mail-Verkehr genannt haben, auf den Sie sich hier beziehen.

Da Sie mir weder eine Quelle noch einen einzigen Fachmenschen mit Namen genannt haben, habe ich selber recherchiert und bin sehr schnell beim Robert-Koch-Institut (RKI) fündig geworden: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Praevention/elimination_04_01.html. Abb. 1 und Tab. 1 beziehen sich auf die Masernfälle, Abb. 3 auf die Impfquote. Das RKI bestätigt jedoch nicht die Situation, wie von Ihnen angenommen, dass in Deutschland die Masernfälle steigen und die Impfquote sinkt. Auch für das Jahr '19 vermeldet das RKI nicht eine ungewöhnliche Steigerung bei den Masernfälle in Deutschland. Wohlgemerkt, es geht immer um DEUTSCHLAND (D.) und nicht um weltweit oder Europa, weil es sich auch um ein Masernschutzgesetz für D. handelt.

Meine Fragen an Sie:
1. Sehen Sie das RKI als eine seriöse Quelle an?
2. Können Sie nach Durchsicht der Statistik des RKI bestätigen, dass in D. tendenziell die Masernfälle steigen und die Impfquote sinkt?
3. War Ihnen diese Tatsache bekannt, bevor Sie dem Masernschutzgesetz zugestimmt haben?
4. Halten Sie vor diesem Hintergrund eine Masernimpfpflicht in D. für das richtige Instrument?
5. Welche Vorgaben muss D. erfüllen, dass die WHO förmlich feststellt, dass die Masern in D. eliminiert sind? Das ist ja erklärtes Ziel des Masernschutzgesetzes, siehe S. 22 http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/134/1913452.pdf

Bitte weichen Sie mit Ihren Antworten nicht aus und beziehen Sie sich ausschließlich auf D.

Vielen Dank für Ihre Mühe und beste Grüße aus Ihrem Wahlkreis
A. H.

Portrait von Michael von Abercron
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr H.,

unabhängig von unserem schon lange andauern Schriftwechsel möchte ich Ihnen hiermit noch einmal auf die von Ihnen gestellten Fragen antworten:

1. Es steht doch völlig außer Frage dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des RKI eine seriöse wissenschaftliche Arbeit machen und ihren Auftrag ernst nehmen. Alles andere wäre eine Unterstellung, die durch nichts zu rechtfertigen ist.

2. Ich zitiere zu dieser Frage das RKi zu den angesprochenen Darstellungen, bei denen es um 1. und 2. Impfungen sowie altersbedingte Häufungen geht. Dazu heißt es u. a. im Nationalen Aktionsplan:
„Als Folge der steigenden Impfquoten nahm die Viruszirkulation ab. Demzufolge hatten Jugendliche und junge Erwachsene, die zu Zeiten niedrigerer Impfquoten als Kinder nicht geimpft worden waren, ein geringeres Risiko, an Masern zu erkranken. Die empfänglichen Jahrgänge verschieben sich so im Laufe der Zeit immer weiter in höhere Altersgruppen.“

3. Mir ist die Tatsache bekannt, dass eine Masernimpfungen Epidemien dieser Erkrankung verhindern können.

4. Wir müssen alles tun, damit möglichst viele Menschen vor dieser schweren und gefährlichen Erkrankung geschützt werden. Deshalb ist die Impfpflicht für Risikogruppen notwendig.

5. Ziel ist es, das von der WHO geforderte Niveau von weniger als 1 Masernfall pro 1 Million Einwohnerinnen und Einwohner und Jahr dauerhaft und in allen Regionen und Bundesländern zu erreichen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Michael von Abercron