Frage an Michael Unterberger von Weronika P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
In Ihrem Wahlkreis liegt ja die Rütli-Schule. Was wollen Sie für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund tun?
Sehr geehrte Frau P.-Tkocz,
ich bedanke mich sehr für diese Frage.Sie haben gut erkannt, dass im Wahlkreis 1 u.a. auch die Rütli-Schule liegt, eine Hauptschule, die quasi zum Synonym für anscheinend gescheiterte Integration geworden ist. Aber eben daran, dass es eine Schule ist, erkennt man auch, wo man ansetzen muss, damit Integration gelingen kann: vorrangig im Bereich Bildung und Ausbildung.
Wir von der FDP stehen für ein Konzept des Förderns und Forderns. Zuwanderer müssen der deutschen Sprache mächtig sein. Dies ist die Grundvoraussetzung für ein Leben in dieser Gesellschaft. Deshalb müssen wir mit Sprachkursen und --tests sicherstellen, dass die Grundvoraussetzung für Integration gegeben ist und ausreichend angeboten wird. Der Spracherwerb ermöglicht eine erfolgreiche Teilnahme am deutschen Bildungssystem und ist daher von entscheidender Bedeutung für das Gelingen von Integration. Verantwortung für die Zukunft in einer freiheitlichen Gesellschaft kann nur übernehmen, wer gut ausgebildet ist. Konkret bedeutet dies unter andrem auch eine umfassende Schulpflicht für alle. Schule muss als Ort der Integration verstanden werden. Auch beim Sportunterricht, speziell beim Schwimmunterricht, sowie beim Sexualkundeunterricht muss die Schulpflicht durchgesetzt werden. Ebenso sind wir für die Einsetzung von Sprachmittlern (Hochschulabsolventen mit Migrationhintergrund) in den Schulen, die aufgrund ihrer Zweisprachigkeit und ihrer Herkunft als zentrale Ansprechpartner und Schlichter bei sprachbedingten Störungen und Konflikten für Migrantenkinder (und deren Eltern) dienen. In Berlin soll ein Klima der Toleranz und Offenheit herrschen. Die Achtung anderer Kulturen, Religionen und Weltanschauungen ist ebenso wichtig, wie die Anerkennung der Werte dieser Gesellschaft. (Ehren-)morde, die Unterdrückung von Frauen und Diskriminierungen haben in dieser Stadt nichts zu suchen! Berlin soll bundesweit und international zum Vorreiter der Integration werden.
Ein Forum zum Austausch über die Werte des Zusammenlebens ist wichtig. Die Vermittlung der Werte, die unser Grundgesetz manifestiert, ist unerlässlich.
Es ist Zeit für eine Kultur der Einigkeit und der gegenseitigen Bemühungen. Das Ausschließen von Minderheiten ist genauso verheerend wie die eigene Integrationsverweigerung. Nur so können die Chancen genutzt und die Probleme gelöst werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Michael Unterberger