Frage an Michael Roolf von Benedikt G. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Bildung ist Länderhoheit, doch behandelt wird sie nicht wie eine Hoheit, sondern ist der Willkür des Haushalts ausgesetzt. Bildung ist Sparschwein. Folgeschäden erkennt man nur leider nicht so relativ schnell wie im Gammelfleischskandal, die werden erst in einigen Dekaden spürbar sein. Wie gehen Sie und Ihre Partei mit dieser Verantwortung für die Zukunft um? Wie wollen Sie mir bei der Faktenlage glauben machen, dass Ihnen nichts wichtiger als eine objektiv sehr gute Bildung für die Schüler unseres Landes ist? Was wollen Sie und was will ihre Partei für eine nachhaltige und zukunftsfähige Bildungspolitik in unserem Land tun?
Sehr geehrter Herr Grunau,
ich möchte mich bei Ihnen für diese sehr gute Frage bedanken. Gibt sie mir doch die Gelegenheit, noch einmal zu verdeutlichen, welchen enormen Stellenwert die Bildung in unserer Gesellschaft einnehmen muss. Im Programm der FDP zur Landtagswahl, finden Sie an erster Stelle den Punkt BILDUNG. Bildung ist für alles die Voraussetzung.
Das haben viele unserer Mitglieder nicht nur theoretisch verinnerlicht. Sie sind tagtäglich darum bemüht, Schulen, die laut dem Vorhaben des Bildungsministeriums keine Zukunft mehr haben sollen, vor der Schließung zu retten. Viele sind in ihrer Freizeit aktiv, um diesen Schulen zu helfen. Für die Liberalen schließen sich Chancengleichheit und eine individuelle Förderung des Einzelnen nicht aus. Jedes Kind, egal aus welcher sozialen Schicht es stammt, muss zu Beginn seines Schullebens die gleiche Chance auf Bildung haben. Darum sind wir für den Ausbau von Sprachtests und für die Einführung einer Startklasse vor der Grundschule. Bildung beginnt im Kindergarten. Dort sollen die Reize geweckt werden, die die natürliche Neugier der Kinder und ihre Lust am Lernen herausfordern. In der Schul- und Hochschulpolitik setzt die FDP Mecklenburg-Vorpommern auf Freiheit und Vielfalt. Selbstständigkeit, Autonomie und Eigenverantwortung sind für uns die Schlüsselwörter für eine nachhaltige und damit zukunftsfähige Bildungspolitik. Wir setzen uns für ein Schulsystem der Vielfalt ein. Differenzierung geht in diesem Zusammenhang vor Zusammenlegung.
Unser Schulsystem baut auf die Autonomie des Lehrens und Lernens. Das Land gibt zentrale Lerninhalte vor, die Struktur soll der Schule, der Entscheidung des Schulträgers und der Schulkonferenz vorbehalten bleiben. Wir werden uns dafür einsetzen, dass zukünftig lediglich zentrale Prüfungen abgelegt werden. Die Art und Weise des Lernens und des Lehrens soll ansonsten der Schule und den Lehrern überlassen werden. Weitere Schwerpunkte sehen wir im verstärkten Ausbau der Grund- und Ganztagsschulen - als Antwort auf die veränderten familiären Rahmenbedingungen.
Hochschulen verbinden wir mit dem Schlagwort Autonomie. Die FDP setzt in der Zusammenarbeit mit den Hochschulen auf rechtsverbindliche Zielvereinbarungen. Die Hochschulen sollen - wie die Schulen - in die Lage versetzt werden, ihre Aufgaben in Selbstverwaltung und Selbstverantwortung wahrnehmen zu können. Hochschulen soll sowohl die Personal- als auch die Projekt- und Budgethoheit übertragen werden.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Fragen in der Kürze beantworten. Schauen Sie doch einfach auf www.steueralarm.de
Mit freundlichen Grüßen,
Michael Roolf