Frage an Michael Piazolo von Rudi S. bezüglich Bildung und Erziehung
Warum werden die Corona-Regeln für Schulen immer wieder kurzfristig verändert (und dabei m.E. eher verschlechtert)?
Sehr geehrter Herr Minister,
die Corona-Regeln für Schulen werden derzeit immer wieder kurzfristig verändert, neuerdings wird das Gesundheitsamt in einen aufwändigen Prozess eingebunden, um Quarantänezeiten festzulegen. Warum ist es Ihnen und Ihren Fachleuten nicht möglich, ein einfaches, dauerhaft anwendbares und schlüssiges Konzept für den Unterricht zu finden? Aus Elternsicht ist es derzeit sinnvoller, Kinder nicht zur Schule zu schicken und damit zu planen, als ständig das Hü-Hott der sich ändernden Regeln umzusetzen.
Vielen Dank
R. Synoradzki
Sehr geehrter Herr Synoradzki,
die Corona-Pandemie stellt unsere gesamte Gesellschaft tagtäglich vor enorme Herausforderungen; der Schulbetrieb stellt diesbezüglich keine Ausnahme dar. Leider lässt das grassierende Infektionsgeschehen derzeit keine langfristigen Prognosen über den Fortgang des Schulbetriebs im weiteren Verlauf des Schuljahres zu. Schon die besorgniserregende Ausbreitung potentiell ansteckenderer und gefährlicherer Virusmutationen in ganz Deutschland zeigt, dass das Pandemiegeschehen nach wie vor stets mit neuen Facetten aufwartet, auf die es flexibel und schnell zu reagieren gilt. Der bestmögliche Gesundheitsschutz aller am Schulbetreib beteiligten Personen besitzt hierbei oberste Priorität; gleichzeitig ist es selbstverständlich auch Anspruch des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, allen Schülerinnen und Schülern so viel Präsenzunterricht anzubieten, wie es das vorherrschende Infektionsgeschehen zulässt, um dem Recht der Schülerschaft auf Bildung in größtmöglichem Umfang gerecht zu werden. Die jeweils vorgesehenen Hygienemaßnahmen beruhen insofern stets auf einer Zusammenschau der betroffenen Interessen, sodass in verhältnismäßiger Art und Weise beiden genannten Zielen angemessen Rechnung getragen werden kann. Schon der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit gebietet es dabei, auf die Entwicklungen der Infektionslage zielgerichtet und effektiv zu reagieren und die getroffenen Maßnahmen laufend an das dynamische Infektionsgeschehen anzupassen.
Insgesamt haben die Schulen den Umgang mit der Pandemie gut bewältigt und sind auf mögliche weitere Maßnahmen und Szenarien zum Infektionsschutz vorbereitet. Dafür und für die gute und konsequente Umsetzung der Infektionsschutzmaßnahmen vor Ort gebührt allen am Schulleben Beteiligten, die in den vergangenen Monaten in umsichtiger und sehr verantwortungsvoller Weise agiert haben, großer Respekt und Dank. Wir sind uns bewusst, dass die Umsetzung der Maßnahmen einen enormen Kraftakt für alle und insbesondere für die jüngsten Schülerinnen und Schüler bedeutet. Ein regelmäßiger Präsenzunterricht und der Kontakt der Kinder mit Lehrkräften und Mitschülern in der Schule wiegt dies hoffentlich auch in Ihren Augen auf.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Piazolo