Frage an Michael Neumann von Jürgen B. bezüglich Jugend
Liebe Abgeordnete,
die Differenz zwischen einem Elemantar- 4 -Stunden -Platz in
Höhe von 15 € ( ohne Mittagessen) und dem künftigen Elementar-5 -Stunden-Platz ( mit Mittagessen) in Höhe von dann 43,00 € wird den Familien in sozialen Brennpunkten nicht mehr erklärbar sein.
Die Folge dieser für August 05 angedachten 13 € Mittagessen -Pauschale wäre:
Gerade die seit Januar 2005 von KITAS positv zu registierende Erhöhung der Teilnahme von Kindern aus kinderreichen Familien wird hiermit blockiert bzw. sicherlich wieder rückläufig.
Es ist diesen Familien in sozialen Brennpunkten nicht zuzumuten bzw . von ihnen nicht leistbar , künftig für eine 5-Std. mehr Kinderbetreuung 28.- € zusätzlich aufzubringen.
Es bleiben somit wieder diejenigen, um deren Wohl wir in unserem Gemeinwesen besondere Verantwortung haben sollten, auf der Strecke.
Mich würde Ihre Position zu dieser Einschätzung sehr interessieren.
von:Jürgen Busch- für die Menschen im sozialen Brennpunkt
Sonnenland/ Billstedt
Sehr geehrter Herr Busch,
ich teile Ihre Einschätzung. Die Einführung der geplanten Mittagsessenspauschale, die keine Rücksicht auf die finanziellen und sozialen Lebensumstände von Familien nimmt, wird negative Auswirkungen auf die Betreuung von Kindern in den Kitas haben. Auch ich befürchte, dass einkommensschwächere Familien ihre Kinder nicht mehr am gemeinsamen Essen teilnehmen lassen, um das Geld zu sparen. Gleichzeitig wird mit der einhergehenden deutlichen Absenkung der Standards - die Zahl der Kinder in einer Gruppe hat der Senat heraufgesetzt - auch eine deutliche Verschlechterung der Betreuungsqualität und einer Arbeitsverdichtung für die Beschäftigten zu erwarten sein. Eine individuelle Betreuung kann dann nicht mehr gewährleistet sein. Insbesondere die frühkindliche Bildung und die Sprachförderung bleiben bei den Kürzungen auf der Strecke und das Betreuungsangebot in sozial benachteiligten Stadtteilen geht zurück.
Mein Leitziel ist eine menschliche Metropole. Kernpunkt sind der Ausbau der Kinderbetreuung und mehr Investitionen in die Bildung unserer Kinder. Dafür aber brauchen wir eine solide Finanzierung. Die Mittel hierfür sind nach meiner Einschätzung durchaus vorhanden, aber der Beust-Senat muss seine Prioritäten überdenken und den Familien in Hamburg die Rahmenbedingungen zur Verfügung zu stellen, die sie brauchen und verdienen. Wenn Lust und Zeit haben, können wir uns auch gern direkt im Sonnenland einmal treffen und Sie können mir Ihre Probleme im Stadtteil direkt zeigen. Ich würde mich freuen.
Tüss. Ihr Michael Neumann