Frage an Michael Meister von Martin K. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Doktor Meister,

Es ist schade, dass Ihnen das zentrale Thema Soziale Sicherheit nur eine inhaltsleere Standard-Antwort wert ist - hier liegen Lösungen für zentrale Fragen unseres Gemeinwesens. Ich ersuche Sie, in diesem Forum öffentlich Stellung zu nehmen:

Wissen Sie, dass Arbeitnehmern in Österreich wesentlich mehr vom Bruttogehalt übrigbleibt? Und dass deshalb auch österreichische Arbeitgeber deutlich geringer mit Sozialkosten "belastet" werden?

Ich habe von 2003 bis 2007 von meinem deutschen Arbeitgeber (großer DAX-Konzern, keine mildtätige Organisation) jährlich 15.000 € zusätzlich erhalten (gut 20% des deutschen Bruttogehalts), damit dieser Nachteil des deutschen Beschäftigungsverhältnisses ausgeglichen wurde.

Haben Sie eine Erklärung für die enorme Mehrbelastung deutscher Arbeitnehmer, aber natürlich auch der Arbeitgeber? Die aktuell positive Entwicklung (+3% Zuwachs bei den Beitragszahlern) aufgrund der Migrations"problematik" in Österreich kommt zur guten Ausgangslage noch dazu! In Deutschland ist die Lage laut Berichten im Juli 2017 weiterhin rückläufig.

Sind Sie der Meinung, dass das deutsche System gerecht, verständlich und effizient ist? Ein System, wo Beitragssteigerungen von über 100 % "korrekt“ (laut PKV-Ombudsmann) sind und mir niemand vorrechnen kann, was eine Tarifänderung (simple Erhöhung der Selbstbeteiligung von 150 auf 300 €) konkret bedeutet und der PKV-Ombudsmann dazu glatt falsche Angaben macht?

Sind Sie bereit, sich für ECHTE Reformen auf diesem Gebiet einzusetzen? Es ist wichtig, dass die Aufwände und Leistungen auf eine echte Solidargemeinschaft effizient verteilt werden, die Systeme verständlich sind (im Gegensatz beispielsweise zum "Bürgerentlastungsgesetz" 2009) und den Menschen eine lebenswerte Absicherung und Zukunftsperspektive geboten wird.

Mit besten Grüßen und der Bitte, der öffentlichen Diskussion nicht auszuweichen
M. K.