Frage an Michael Meister von Christian C. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Dr. Meister,
ausweislich Ihrer jüngsten Äußerung befürworten Sie eine Obergrenze bei Barzahlungen. Die Implikationen und Nebenwirkungen führe ich - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - kurz auf und frage, inwieweit diese bei Ihrer Meinungsbildung eine Rolle spielen.
Text:
Die seit kurzem diskutierte Einführung einer Obergrenze von Barzahlungen ist Teil einer Strategie, die die aufgrund der zunächst Subprime-Krise entstandenen internationalen Finanzkrise und den in der Folge entstandenen Schuldenbergen im Falle eines nächsten Krisenfalls über die privaten Vermögen der Bürger lösen will.
Im Klartext:
Jeder Kontoinhaber ist rechtlich lediglich Gläubiger seines Finanzinstituts. Eigentum an "seinem" Geld auf Konten oder Depots hat er keines.
Die nächste "Bankenkrise" kann nicht mehr mittels der Politik von Zentralbanken gelöst werden; die Dimensionen übersteigen alles, was derzeit aktuell ist.
Also werden dann die Privatvermögen "rasiert". Damit diese im Zugriff von Staat und Banken sind, müssen sie auf Konten lagern und nicht bar verfügbar sein.
Die Begründungen "Geldwäsche", "Schwarzarbeit", "Terrorismusfinanzierung" sind so alt, wie es Staaten gibt und deren Recht Steuern zu fordern. Dass also gerade jetzt diese Ideen nach Zypern, Griechenland, seit 2.1.16 auch Italien forciert werden, zeigt, der tatsächliche Grund ist der Ausbau der finanziellen Repression. Nahezu alle multinationalen Konzerne nutzen Steuervermeidungs-modelle wie Sie u.a. Herr Juncker mit seinem Dienstleistungsstaat LUX seit Jahrzehnten anbietet. Hieran wagt sich niemand ernsthaft heran.
Die Existenz von Bitcoin, das massiv im kriminellen Umfeld eingesetzt wird, die Existenz eines Unternehmens wie Western Union, das einfachste Möglichkeiten zum weltweiten, spurenlosen Verschieben von Geld bietet, zeigt u.a. die Richtigkeit des vorab gesagten.
Ich höre gern von Ihnen und würde mich auch über ein persönliches Gespräch sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Caire
Sehr geehrter Herr Caire,
vielen Dank für Ihre Frage. Ich nehme die Beantwortung von Bürgeranfragen aus meinem Wahlkreis Bergstraße sowie die Beantwortung von Fragen zu meinen Fachgebieten Finanzen und Haushalt sehr ernst. Bitte schicken Sie Ihre Anfrage dazu an mich persönlich, damit ich Ihnen direkt antworten kann. Meine E-Mail-Adresse lautet: michael.meister@bundestag.de
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Michael Meister, MdB