Frage an Michael Kien von Stefanie M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Kien,
wie können wir ChristInnen dazu beitragen, die derzeitigen Probleme mit moslemischen Menschen beizulegen und zu einem friedlichen und respektvollen Miteinander zu kommen ?
Danke für Ihre Antwort
Stefanie Maltha
Sehr geehrte Frau Maltha,
vielen Dank für Ihre obige Anfrage, zu deren Beantwortung ich leider erst heute komme. Als Landesvorsitzender der PBC-RLP habe ich ja auch unsere Wahlkampfarbeit im ganzen Land zu betreuen, was dann mitunter im eigenen Wahlbezirk zu solchen Verzögerungen wie bei Ihnen führt, worum ich um Ihr geschätztes Verständnis bitte.
Von der Sache her will ich Ihnen wie folgt antworten:
Als erstes: Christinnen und Christen, die ihren Glauben von der Bibel her geprägt sehen – und damit auch wir in der PBC - haben eine ganz wunderbare Möglichkeit: das BETEN !! Das mag „simpel“ klingen, ist aber nichts anderes wie ‚das Anzapfen’ der größten Kraftquelle, die das Universum kennt – die Kontaktaufnahme mit dem Schöpfer des Universums und damit auch mit dem Schöpfer aller Menschen. Hierdurch – und durch das Lesen in der Bibel – können wir auch Weisheit in der Frage erhalten, wie wir auf die religiösen Gefühle anderer Rücksicht nehmen können.
Deshalb ist und bleibt der erste, vornehmste und effektivste Beitrag, den wir –auch politisch- zu bringen haben: Beten, beten, beten! So wie es der große Apostel Paulus im 1.Timotheus-Brief am Anfang des 2.Kapitel ausdrücklich hervorhebt (Fett-Druck und (Einfügungen) von mir):
„So ermahne / ermutige ich nun dazu, dass man vor allen Dingen tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen (wozu auch die in Deutschland lebenden Mitbürger muslimischen Glaubens gehören!), für die Könige und für alle Obrigkeit, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können …“
2) Gastfreundschaft und Integration
Als zweites sind im Sinne der „christlichen Nächstenliebe“ aus meiner Sicht ernsthafte politisch wirksame (!), speziell von Christinnen und Christen vorbehaltlos realisierbare Möglichkeiten in einer guten Nachbarschaft (d.h. Einladung zu Feiern, auch Hilfe bei konkreten Nöten behördlichen Fragen) zu sehen, oder auch in echter (d.h. z.B. nichts zurück erwartende) Gastfreundschaft insbesondere muslimischen Mitmenschen gegenüber, sowie im Angebot von Freundschaft im Allgemeinen (und nicht Abgrenzung ‚von denen da’) und das nicht-anbiedernde ehrliche Interesse für die gesellschaftlich – religiöse Prägung ausländischer (nicht nur muslimischer) Mitbürger.
3) Sprach- und Integrationskurse
Drittens betrachte ich, betrachtet die PBC im Allgemeinen, die Teilnahme an Sprach- und Integrationskursen für alle die ausländischen Mitbürger oder Asylsuchenden als notwendige Verpflichtung. die keinen Bezug zur westlich-/Industriestaatlich-geprägten Gesellschaftsform haben. Die Überwindung der Sprachbarrieren ist extrem wichtig, wenn es um die Vermeidung eines „Kampfes der Kulturen“ in Deutschland geht. An diesen Kursen sollten meines Erachtens nach auch bereits hier lebende ausländische Mitbürger teilnehmen, sofern sie noch nicht in hiesige gesellschaftliche Abläufe eingebunden sind (wie dies z.B. durch erfolgreiche Arbeitsvermittlung oder durch Mitwirkung in Vereinen unserer kulturellen Prägung geschehen kann).
4) Integration braucht gegenseitige Bereitschaft
Als letztes möchte ich nochmals den Apostel Paulus zitieren, der im Brief an die Christinnen und Christen in Rom im 12.Kapitel schreibt: „Vergeltet niemand Böses mit Bösem. Bemüht euch um ein vorbildliches Verhalten gegenüber jedermann. Wenn es möglich ist und soweit es an euch liegt, lebt mit allen Menschen in Frieden…“ (Hervorhebung durch mich).
Gerade der letzte Teil des Pauluszitats macht deutlich, dass es neben unserem Beitrag als Christinnen und Christen eben auch die andere Seite der ausländischen / u.a. muslimischen Bevölkerung gibt. Hier muss natürlich der Wille zur Einordnung in unser Gesellschaftssystem deutlich erkennbar sein. Nur dann hat Integration eine echte Chance, wozu unser Gesellschaftssystem eigentlich hervorragende Möglichkeiten bietet. Darum sollten Ausländer, die sich nicht an das deutsche Grundgesetz halten (wollen) - gilt z.B. im Blick auf die Behandlung von Frauen - sollten daher zügig ausgewiesen werden (können). Ausländer, die sich integrieren möchten, sollten dagegen noch deutlich mehr unterstützt werden. Dies gilt insbesondere auch für Migrantinnen, die sich aus ihrem traditionellen Kulturhintergrund herauslösen möchten.
Ich hoffe, Sie mit dieser ausführlichen Antwort für das lange darauf warten
müssen etwas ‚entschädigt’ zu haben.
Gottes Segen wünscht Ihnen abschließend
Michael Kien