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Frage von Olaf S. •

Frage an Michael Hüttel von Olaf S. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Hüttel,

können Sie bitte kurz aber konkret zu den folgenden Punkten Stellung nehmen:
-Geplanter Umgang mit Bettelampeln
-Radverkehrsführung auf Fahrbahnen bzw abgetrennten Sonderwegen (insb. Shared Space)

Vielen Dank
Olaf Schwarz

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Schwarz,

vielen Dank für Ihre Fragen, die ich im Folgenden wie gewünscht konkret beantworte:

1. Geplanter Umgang mit Bettelampeln
Es gibt derzeit 3 verschiedene Arten von Bettelampeln:

a. Reine Fußgängerampeln mit Anforderungsknopf müssen aus meiner Sicht kurzfristig auf Anforderung reagieren. Hier sind die Wartezeiten auf ein Minimum zu reduzieren. Stehen diese Fußgängerampeln in Sichtweite zu Ampeln an großen Kreuzungen, so empfiehlt sich eine Synchronisierung der Phasen mit diesen. Nach meiner Erfahrung profitiert der Fußgängerverkehr davon auf jeden Fall, da nirgendwo die ROT-Phasen so lang sind wie an reinen Fußgängerampeln.

b. Fußgängerampeln an Kreuzungen mit regelmäßigen Phasen für die Autoverkehre aus allen Richtungen brauchen keinen Anforderungsknopf. Hier muss das Fußgängersignal einfach parallel zum Autoverkehrssignal geschaltet werden.

c. An Fußgängerampeln an Kreuzungen, bei denen der Autoverkehr erst nach Befahren von Kontaktschleifen GRÜN erhält, muss die Fußgängerampel mit Anforderungsknopf nicht nur wie unter a. beschrieben kurzfristig auf Anforderung reagieren. Vielmehr muss sie automatisch auf GRÜN springen, wenn es auch anfordernden Autoverkehr gibt.

2. Radverkehrsführung auf Fahrbahnen bzw. abgetrennten Sonderwegen (insbesondere Shared Space)
Auf kleinen Straßen ohne viel Autoverkehr gehört auch der Radverkehr in der Regel auf die Straße. An stärker befahrenen Straßen sollte er separat vom Autoverkehr wie auch vom Fußgängerbereich geführt werden. Die Abmarkierung einer separaten Fahrspur ist dabei allerdings nur eine suboptimale Lösung; auf der Dithmarscher Straße (, an der man die Spur wieder entfernt hat und Radfahrer ganz sich allein überlässt,) und auf der Hochallee hinder(te)n immer wieder parkende Autos das Fortkommen als Radfahrer.

Das Konzept des "Shared Space" befindet sich derzeit in verschiedenen Gemeinden Europas im Versuch. Dieser "geteilte Verkehrsraum", vergleichbar mit einer großzügig dimensionierten "Spielstraßen-Zone", könnte eine Antwort für kleine Teilbereiche Hamburgs liefern, in denen Fußgänger-, Radfahrer- und Autoverkehr um den begrenzten Raum konkurrieren, zum Beispiel in Einkaufsstraßen oder vor Schulen. Dabei wird es nicht ganz einfach sein, den verschiedenen Verkehrsteilnehmer/inne/n das Nebeneinander von "normaler Straße" und scheinbar regellosem "geteiltem Verkehrsraum" verständlich zu machen. In jedem Fall erfordert die Einrichtung die aktive Beteiligung aller Bürgerinnen und Bürger im Umfeld, denn der Beruhigung des gesamten Verkehrs vor Ort kann eine Verlagerung übergeordneter Verkehre auf andere Straßen gegenüber stehen.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Hüttel