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Michael Hennrich
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Frage von Michael W. •

Frage an Michael Hennrich von Michael W. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Hennrich,

zur Zeit wird heftig über die Notwendigkeit einer Impfung zum Schutz gegen den H1N1 Virus (Schweine-Grippe) diskutiert. Es entstehen enorme Kosten für das Gesundheitssystem von denen im Moment insbesondere die Pharmaunternehmen profitieren. In einem Artikel bei N-TV.de (link: http://www.n-tv.de/politik/Grippe-Angst-ist-Inszenierung-article451205.html) wird der SPD Abgeordnete Wolfgang Wodarg (Lungenfacharzt und Mitglied im Gesundheitsaus-schuß des Bundestages) zitiert: "...Wolfgang Wodarg hält die Angst vor einer Pandemie "für eine Inszenierung". "Das ist ein Riesengeschäft für die Pharmaindustrie", sagte Wodarg der Hannoveraner "Neuen Presse". Die sogenannte Schweinegrippe unterscheide sich nicht von den üblichen Grippewellen. Im Gegenteil: "Wenn sie die Zahl der Fälle sehen, ist das lächerlich verglichen mit anderen Grippezügen."
Was ist Ihre Meinung zu diesem Thema? Hat sich die Politik von der Pharmaindustrie über den Tisch ziehen lassen? Anfang August meldete die WHO 1154 Tote weltweit. Die Unfallstatistik in Deutschland spricht von ca. 4500 Unfalltoten in 2008. Überspitzt formuliert ist die Wahrscheinlichkeit an einem Unfalltot zu sterben wesentlich höher.

Mit freundlichen Grüßen,
Michael Wunder

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Wunder,

herzlichen Dank für Ihre Email vom 25. August 2009 zum Thema Schweinegrippe. Als Nichtmediziner und allenfalls informierter Laie ist für mich schwer einzuschätzen, inwieweit dem Kollegen Wodarg Zustimmung gebührt.

Fest steht, dass bisher glücklicherweise überwiegend leichte Krankheitsverläufe der Schweinegrippe vorherrschend sind. Andererseits vermag niemand vorherzusehen, ob sich der Erreger verändert und in einer zweiten Krankheitswelle zu gefährlichen Komplikationen führt. Für diesen Fall kann nicht ausgeschlossen werden, dass es zu einer höheren Sterblichkeit in den so genannten Risikogruppen (vor allem chronisch Kranke und Ältere) kommen kann. Daher halte ich es für unerlässlich, dass wir mit einem wirksamen Impfstoff für den schlimmsten Fall gewappnet sind und einer möglichen Pandemie adäquat begegnen können.

Vor diesem Hintergrund halte ich die Fortentwicklung eines Impfstoffes für wichtig und der Situation angemessen. Das Argument, die Pharmaindustrie würde von dem Medienrummel um die Schweinegrippe profitieren, sehe ich allerdings dadurch entkräftet, dass letztlich jeder Bürger selbst entscheiden kann, ob er sich impfen lassen will oder nicht. Ich sehe vor Allem den positiven Ansatz dahinter - für den Fall der Fälle sollten wir gewappnet sein und die Bevölkerung mit Impfstoff versorgen können. Ob und inwieweit die Pharmaindustrie dann ein Geschäft macht, ist für mich, wenn es um die Rettung von Menschenleben geht, zweitrangig.

Sie haben allerdings insoweit Recht, als dass das Thema in den Medien viel Raum einnimmt. Dadurch wird das H1N1-Virus zu einem zentralen Thema, dass geeignet ist, die Menschen zu verunsichern.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Hennrich