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Michael Hartmann
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Frage von Frank J. •

Frage an Michael Hartmann von Frank J. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Hartmann,

ist es nicht sehr traurig das in unserem Land über Mindestlohn gestreitet werden muß. Es gehr in wahrheit doch nicht um ungelernte Menschen. Es geht hier um staatlich akzeptierte Sklaverei!!! Selbst als gelernter Fluggerätebauer und danach als Fachinformatiker/ Systemintegration bekomme ich nur Jobs über einen dieser Sklavenhändler, was anderes sind Zeitarbeitsfirmen nicht. Die Industrie hat gar kein Interesse an ausgebildeten Facharbeitern aus Deutschland - die sind nämlich zu teuer!!! Und darum das Märchen vom IT-Inder, jetzt von Multi-Kulti Ing. und als nächstes hoffentlich: Rent-a-Political :) Wann werden Sie wieder Ihren Job ernst nehmen und sich um diejenigen kümmern, für die Sie gewählt sind? Und wie lange werden Sie diese Zustände noch mit verantworten, bis das Volk sich anfängt zu wehren? Und wie möchte die Politik das dann im Griff haben? Die Phase mit dem Vertrauen und der leeren Versprechungen der Politik und Industrie haben wir schon lange hinter uns. WO sind die sicheren Arbeitsplätze die SIE versprochen haben, wenn man hier und da ein bißchen verzichtet. Ich habe das nie geglaubt, aber Millionen andere warten noch heute auf viele, viele Antworten. In diesem Sinne, einen schönen Tag noch, Frank Jung

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Jung,

herzlichen Dank für Ihre kritische Anfrage bei abgeordnetenwatch.de, die ich hiermit beantworte.

Zunächst möchte ich betonen, dass ich als Sozialdemokrat will, dass Menschen von ihrer Arbeit auch leben können. Ich bin - ebenso meine Kolleginnen und Kollegen in der SPD-Bundestagsfraktion für die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns. Darin sind wir uns in der SPD auch mit den Gewerkschaften einig. Ich finde es auch wie Sie sehr traurig, dass wir uns bisher mit unserem Koalitionspartner im Bund aufgrund der Blockadehaltung der Union noch nicht auf eine gemeinsame Lösung verständigen konnten.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich auf Ihre persönliche Situation an dieser Stelle nicht gesondert eingehen kann, dazu fehlen mir erstens die nötigen Hintergrundinformation Ihrerseits und zweitens bin ich der Meinung, dass sie nicht in dieser Öffentlichkeit behandelt werden sollten.

Sehr geehrter Herr Jung, lassen Sie mich bitte noch etwas zu Ihrer Generalkritik an der Politik und ihrer Repräsentantinnen und Repräsentanten sagen: Ich weise ihre pauschale und in weiten Teilen unsachliche Kritik auf das Schärfste zurück! Politik heißt, schwierige Kompromisse einzugehen und dabei stets das Allgemeinwohl im Blick zu haben. Nicht alle Entscheidungen sind richtig und gut, das gebe ich zu. Aber: Die so oft gescholtenen Politiker erfüllen ihre Pflicht, obwohl sie dafür permanent Kritik von allen Seiten ernten – ob nun berechtigt oder nicht. Ohnehin ist es unmöglich, mit oft schwierigen und unpopulären – aber häufig eben notwendigen – Entscheidungen den Geschmack aller zu treffen und die Zustimmung eines Jeden zu erhalten.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr

Michael Hartmann