Frage an Michael Hartmann von Iris W. bezüglich Senioren
Hallo Herr Hartmann,
mich würde interessieren wann über die Rentenerhöhung für 2013 abgestimmt wurde und wie die SPD abgestimmt hat. Eine ziemlich verärgerte Wählerin, denn 0,25 % sind einfach eine Frechheit.
Sehr geehrte Frau Wetzig,
ich verstehe Ihre Verärgerung ob der geringen Rentenanpassung von 0,25%. Allerdings haben wir uns in Deutschland feste Regeln gegeben, durch die die Renten automatisch angepasst werden. Die von Ihnen kritisierte Rentenerhöhung ist daher keine willkürliche Entscheidung der Regierung oder des Parlaments. Sie ist vielmehr ein Produkt der Lohnentwicklungen in Ost und West:
Damit die Renten den Bezug zu den Löhnen nicht verlieren, wurde der kluge Entschluss gefasst, die Rentenentwicklung an die Entwicklung der Löhne zu koppeln. Das heißt, ein durchschnittliches Plus bei den Löhnen von 3% führt auch zu einer Rentenanpassung von 3%.
Eine Ausnahme besteht dann, wenn die Löhne sinken, was in den letzten Jahren mehrfach vorkam. In diesem Falle fällt die Rente nicht um den Rentnern mehr Planungssicherheit zu geben. Allerdings muss dieser „Vorsprung vor den Löhnen“ erst durch Lohnerhöhungen wieder ausgeglichen werden, bevor es zu einer erneuten Rentenerhöhung kommt.
Wenn die Löhne beispielsweise in einem Jahr um 2% sinken, bleibt die Rente trotzdem konstant. Steigen die Löhne im darauffolgenden Jahr um 2,5%, steigt die Rente aber nur um 0,5%.
Da die Lohn- und Rentenniveaus im Ost und West sich deutlich unterscheiden, werden die Renten auch getrennt berechnet. Da die Löhne im Osten in den letzten zwei Jahren deutlich stärker gestiegen sind als im Westen und zudem der Westen noch einen „Vorsprung vor den Löhnen“ aufbrauchen muss, ergeben sich die deutlichen Unterschiede.
Ich hoffe ich konnte zu einem besseren Verständnis der Hintergründe der aktuellen Rentenanpassungen beitragen.
Ergänzende Informationen finden Sie hier: http://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF-Pressemitteilungen/2013/rentenanpassung-2013_03_20.pdf
Mit freundlichen Grüßen
Michael Hartmann