Frage an Michael Hartmann von Ortwin U. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Hartmann,
in Speyer soll die Landebahn des Landeplatzes ausgebaut werden. Klagen wurden abgewiesen. Der jetzige Flugbetrieb ist schon eine Lärmbelästigung für die Menschen von ungeheurem Ausmaß. Trotz Sichtflugregeln wird bei jeder Witterung, an allen Tagen und Zeiten geflogen. Dabei werden die reinen Wohngebiete überflogen, obwohl dies nicht sein soll. Im Zuge des Ausbaus werden nach Zustimmung der Landesregierung ca. 19 Hektar wertvolles, streng geschütztes und noch einmaliges Naturschutzgebiet (Rheinauenwald) abgeholzt. Zum Schaden der Menschen, gegen den Willen des Volkes und zum Nutzen weniger Mächtigen. Der Dom zu Speyer (Weltkulturerbe) ragt ca. 17 Meter in den Flugsicherheitsbereich. Keine Probleme! Landeplatz-Lärmschutz-Verordnung mit den Sperrzeiten, kein Problem. Aufenthalt bei schönem Wetter im Garten. Unmöglich. Ununterbrochen kreisen die Flugzeuge über die Wohngebiete und überziehen die Menschen mit Lärmterror. Grundrechte auf lärmfreie Stille, erholsamen Schlaf. Spielt keine Rolle. Das Eintreten für Klimaschutz in Anbetracht der sich abzeichneten Katastrophe wird zur Farce. Für die Menschen in Mainz setzt sich der Minister und Ministerpräsident ein. Lässt Gutachten zur Flugroute auf Steuergelder anfertigen. Für Speyer wird nichts getan. Spielt das Volk von Speyer und Umgebung keine Rolle? Aber es sind bald Landtagswahlen! Unsere Gruppe mit der BI wird sich daran erinnern. Wie stehen Sie dazu?
Sehr geehrter Herr Uhl,
ich fühle mich nicht in der Lage, Ihre Frage vollständig und sachgerecht zu beantworten. Dies gründet nicht in meiner mangelnden Entschlossenheit dem Verkehrslärm für die Betroffenen zu reduzieren, sondern in der Tatsache, dass ich die Gegebenheiten in Speyer schlicht nicht ausreichend kenne.
Das Frankfurt mit seinen 455.710 Flugbewegungen im Jahr 2009 und der räumlichen Verortung im dicht besiedelten Rhein-Main Gebiet eine herausragende Rolle spielt ist nur logisch.
Am Flughafen Speyer zählte das statistische Bundesamt in 2009 gerade einmal 2.763 gewerbliche und 13.023 nicht-gewerbliche Flugbewegungen. Über diese nüchternen Zahlen hinaus vermag ich jedoch die tatsächliche Belastung bei Ihnen vor Ort nicht einzuschätzen. Insofern bin ich als Außenstehender nicht der geeignete Ansprechpartner.
Daher möchte ich Sie bitten, sich an Ihre lokalen Landtags- und Bundestagsabgeordneten der SPD zu wenden, die sicherlich einen besseren Blick auf die Lage vor Ort haben als ich.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Hartmann, MdB